Ärzte im Ehrenamt Medizinische Beratung für Obdachlose läuft unbürokratisch

Karin Lüppen
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Von Karin Lüppen
| 08.12.2023 15:08 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Eine Untersuchung durch einen Arzt gehört zu den Angeboten im Haus Deichstraße für Wohnungslose. Foto: Pixabay
Eine Untersuchung durch einen Arzt gehört zu den Angeboten im Haus Deichstraße für Wohnungslose. Foto: Pixabay
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Im Tagesaufenthalt für Wohnungslose im Haus Deichstraße in Leer gibt es wöchentlich eine Sprechstunde. Ein Netzwerk ist im Aufbau.

Leer - Jeden Mittwoch gibt es für Wohnungslose die Möglichkeit, sich im Haus Deichstraße des Deutschen Roten Kreuzes in Leer von einem Arzt untersuchen und beraten zu lassen. Möglich sei das, weil Ärzte im Ruhestand sich dort ehrenamtlich einbringen, berichtete die Leiterin der Einrichtung, Angelika Siemer, jetzt im Sozialausschuss des Landkreises Leer. Sie arbeite daran, ein Netzwerk mit weiteren Medizinern aufzubauen.

Denn im Haus Deichstraße, das seit vielen Jahren einen Tagesaufenthalt und eine Notunterkunft für Obdachlose anbietet, können sich die Menschen nur beraten lassen. „Wir haben keine kassenärztliche Zulassung“, so Siemer. Deshalb können die ehrenamtlichen Ärzte keine Medikamente verschreiben. Dafür müsse das Haus Deichstraße auf die Unterstützung von niedergelassenen Medizinern zurückgreifen. Die Wohnungslosen würden im Fall, dass sie ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel benötigen, zu einer Arztpraxis gefahren.

Weitere Ärzte willkommen

„Ein E-Auto ist vorhanden, wir können die Menschen im Landkreis Leer in eine Praxis zur Behandlung bringen“, sagt Siemer. Bisher gebe es vier Praxen im Landkreis, die das Haus Deichstraße „sehr unbürokratisch unterstützen“, wie sie sagte. Gerne könnten weitere niedergelassene Ärzte sich an dem Netzwerk für die Wohnungslosen beteiligen. Mediziner im Ruhestand, die sich an den Sprechstunden beteiligen wollen, seien ebenfalls willkommen.

Derzeit sei die Einrichtung für Wohnungslose sehr gut ausgelastet, sagte die Leiterin weiter. Die Zahl der Übernachtungen habe 2022 bei 6804 gelegen, 2023 seien es bis zum November bereits 5623 Übernachtungen gewesen. Die Notunterkunft ist für die Übernachtung ab 19.30 Uhr geöffnet. Der Tagesaufenthalt mit Beratungsangeboten für Wohnungslose ist von 8 bis 13 Uhr geöffnet. In der Zeit dazwischen müssen die Obdachlosen das Haus jedoch verlassen.

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