Mein Lieblingsartikel 2023 Junge Ostrhauderfehnerin konnte sich neues Auto kaufen

| | 31.12.2023 08:33 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Überglücklich ist die junge Ostrhauderfehnerin Chantal Hinrichs. Mithilfe von Spendengeldern konnte sie sich ein neues Auto kaufen. Fotos: Zein
Überglücklich ist die junge Ostrhauderfehnerin Chantal Hinrichs. Mithilfe von Spendengeldern konnte sie sich ein neues Auto kaufen. Fotos: Zein
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Das Auto von Chantal Hinrichs wurde bei einer Amokfahrt in Ostrhauderfehn zu einem Totalschaden. Nun ist aus dem Albtraum eine vorweihnachtliche Glücksgeschichte geworden. Das steckt dahinter.

Als sich die 20-jährige Chantal Hinrichs am 2. November bei mir in der Redaktion meldete, war sie todtraurig. Ihr gerade erst gekauftes Auto wurde bei einem absichtlich herbeigeführten Crash kaputtgefahren. Und Geld von der Versicherung war nicht in Sicht. Doch fast vier Wochen später war die Gemütslage der jungen Ostrhauderfehnerin eine komplett andere. Durch eine Spendenaktion kamen 1000 Euro zusammen. Von dem Geld konnte sie sich ein neues Auto kaufen. Eine vorweihnachtliche Glücksgeschichte. Der Artikel ist erstmals am 5. Dezember 2023 erschienen.

Chantal Hinrichs steht vor ihrem blauen Polo 9N.
Chantal Hinrichs steht vor ihrem blauen Polo 9N.

Ostrhauderfehn - Der 2. November 2023 war für die Ostrhauderfehnerin Chantal Hinrichs ein Albtraum. Am frühen Morgen jenes Donnerstags hatte die 20-Jährige erfahren, dass nur wenige Stunden zuvor ihr kürzlich gekauftes Auto bei einer Amokfahrt kaputtgefahren wurde. Jetzt, einen Monat später, sieht die Welt für die junge Frau schon wieder deutlich freundlicher aus. Denn mithilfe von Spendengeldern konnte sich Chantal Hinrichs einen neuen Gebrauchtwagen kaufen. „Ich bin überglücklich darüber“, sagt die Pflegefachkraft im Gespräch mit dieser Zeitung.

Aber der Reihe nach: Am späten Abend des 1. November 2023 war nach bisherigen Ermittlungen der Polizei ein 48-jähriger Bremer mit voller Wucht auf einer Grundstücksauffahrt an der 1. Südwieke in Ostrhauderfehn mit seinem Mercedes mehrfach in den VW Polo von Chantal Hinrichs gefahren. So lange, bis das kleine silberne Auto in eine Hauswand gekracht war und diese durchbrochen hatte. In dem Haus wohnte der Autohändler, von dem Hinrichs das Fahrzeug gekauft hatte. Der Händler, auf den es der 48-jährige Bremer bei seiner Amokfahrt abgesehen hatte, hatte den Wagen von Chantal Hinrichs nach einer Reparatur und Probefahrt mit nach Hause genommen.

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Neues Auto dank Spenden | Ostrhauderfehnerin überglücklich
05.12.2023

Versicherung zahlt bei Amokfahrt nicht

„Nach dem Unfall bin ich zu einer Rechtsanwältin gegangen. Doch sie hat mir wenig Hoffnung gemacht, dass ich den Schaden ersetzt bekomme“, berichtet Hinrichs. Denn rein rechtlich handelte es sich bei der Tat um eine Amokfahrt - und bei dieser zahlt keine Versicherung. Aus diesem Grund hatte ein Bekannter der 20-Jährigen im sozialen Netzwerk Facebook eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Fast 1000 Euro waren dabei zusammengekommen.

Mit dem Auto kann sie nun wieder alleine zur Arbeit fahren - und ist nicht auf die Hilfe ihrer Mutter angewiesen.
Mit dem Auto kann sie nun wieder alleine zur Arbeit fahren - und ist nicht auf die Hilfe ihrer Mutter angewiesen.

„Und mit diesem Geld habe ich dann von einem anderen Bekannten aus Ostrhauderfehn mein neues Auto bekommen. Eigentlich wollte er dafür 1500 Euro haben, aber ich musste nur 1000 Euro bezahlen“, berichtet Hinrichs glücklich. Bei ihrem neuen Fahrzeug handelt es sich um einen gebrauchten VW Polo 9N in blau. „Ich möchte mich bei allen Spenderinnen und Spendern bedanken. Ohne sie hätte ich mir das Auto nicht leisten können“, sagt die Pflegefachkraft.

Täter noch nicht gefasst

Unterstützung gab es auch vom Arbeitgeber der 20-Jährigen. Der Chef vom Pflegeheim Haus zwischen den Wieken in Ostrhauderfehn hatte Chantal Hinrichs ein E-Bike zur Verfügung gestellt. In den vergangenen Tagen sei die junge Frau bei den kalten Temperaturen aber häufig von ihrer Mutter Christiane Hinrichs zur Arbeit gebracht worden. „Das muss ich nun nicht mehr“, sagt die Mutter glücklich.

Bei der Suche nach dem Täter hat die Polizei unterdessen noch keinen entscheidenden Erfolg gehabt. Der 48-jährige Bremer wurde bislang nicht aufgefunden. Er hatte nach der Tat seinen schwarzen Mercedes am Leda-Jümme-Weg abgestellt und war zu Fuß geflüchtet. Polizei-Sprecherin Svenia Temmen erklärt: „Die Ermittlungen dazu laufen noch. Allerdings wird derzeit ermittelt, ob sich der Tatverdächtige noch im Bundesgebiet aufhält.“ Ein entsprechendes Strafverfahren gegen ihn läuft.

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