Mein Lieblingsartikel 2023 So lief das zweite Pfahlsitzen in Rhauderfehn
Das Pfahlsitzen in Rhauderfehn ist vorbei. Acht der zehn Kandidaten haben durchgehalten. Wir blicken auf die 52 Stunden zurück, Wie sieht es mit einer dritten Auflage aus?
Zehn Leute sitzen 52 Stunden auf einem Stuhl. So weit so gut. Ausgerechnet dieser Artikel ist bei mir besonders in Erinnerung geblieben. Denn er steht für ein ganzes Dienstwochenende mit zahlreichen Berichten. Geplant war das nicht. Zum Feierabend am Freitag ging ich in einem kurzen Artikel die Frage nach, wie bereiten sich die Kandidaten auf die erste Nacht vor. Vormittags war der erste Kandidat aus dem Rennen – wieder folgte ein Artikel. Egal, wohin ich an dem Wochenende kam, die Inhalte waren Thema. Die Zugriffszahlen waren durchgehend gut. Anfangs war ich selbst kein Fan vom Pfahlsitzen, am Ende habe ich selbst mitgefiebert. Es müssen nicht immer nur die „harten“ Nachrichten sein. Dieser Artikel steht als Abschlusstext stellvertretend für die zehn Vorgänger mit Zwischenständen. Dieser Artikel ist ursprünglich am 24. September 2023 erschienen.
Rhauderfehn - Nach 52 Stunden ist das Pfahlsitzen in Rhauderfehn zu Ende gegangen. Acht Teilnehmer haben bis zum Ende durchgehalten. Sie dürfen sich nun das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro teilen. Das sind für jeden 625 Euro. So lief das große Wettsitzen auf dem Fehntjer Markt.
Wer hat gewonnen?
Zehn Kandidaten sind am Freitag um 14 Uhr angetreten, um Pfahlsitzmeister zu werden. Fünf davon waren schon vor einem Jahr dabei. Fünf weitere Kandidaten waren zum ersten Mal dabei. Die 52 Stunden durchgehalten haben: Sandra Janssen, Sebastian Stolzmann, Sabrina Herlyn (alle neu), Sebastian Meyer, Sascha Bley, Inka Grass, Celina Lange und Walter Klinke (alle Vorjahressieger).
Wer ist ausgeschieden?
Das Wettsitzen war für Frank Bley am Samstagmorgen um 6.22 Uhr vorbei. Dem 50-jährigen Mann aus Westrhauderfehn wurde ein Kissen gereicht. „Das fördert die Bequemlichkeit“, sagt Timm Mross von den Organisatoren. Am Samstagmittag ist dann auch Sonja Grass vom Stuhl gestiegen – aus gesundheitlichen Gründen. Ihre Tochter Inka, die ebenfalls teilnahm, versicherte aber: ihr gehe es nun wieder gut.
Wie kamen die neuen Regeln an?
Da im vergangenen Jahr nur ein Kandidat nicht durchgehalten hatte, wurden die Regeln verschärft. Die Pausen waren in diesem Jahr seltener und kürzer. Das machte es für viele Teilnehmer schwieriger. Etwa alle vier Stunden durften die Teilnehmer ihren Sitz für zehn Minuten verlassen. Nur in der Zeit durften sie auf Toilette oder Sachen holen. „Das ist das Stressigste“, sagte Inka Grass während der Veranstaltung. Sie würde in der Zeit zwar alles gut schaffen, aber der Gedanke an das Absteigen und den Stress würde bei ihr Bauchschmerzen verursachen.
Auch die anderen Kandidaten mussten sich auf die neue Regeländerung einstellen. „Da muss man sich schon besser organisieren“, sagte Sebastian Meyer. Zu den Vorbereitungen zählte auch die Wärmflasche, sagte Celina Lange. Ein Wasserkocher stand in der Turnhalle bereit. Gut fünf Minuten brauchte das Wasser bis zum Kochen. „Das habe ich genau ausgemessen“, sagte die 31-Jährige. Denn die Pause von zehn Minuten durfte sie nicht überschreiten.
Wie war der neue Standort auf der Kirmes?
Statt vor dem Jugendcafé waren die Teilnehmer nun mittendrin. „Das macht mehr Spaß. Man sehe mehr und kann sich mehr unterhalten“, sagte Sebastian Meyer, aber mit einer Einschränkung: die Lautstärke erschwere das schon etwas. Eine Aussage, die an dem Wochenende häufiger zu hören war.
Wie waren die Nächte auf den rund zwei Meter hohen Sitzen?
Die meisten Kandidaten hatten sich auf die Kälte in der Nacht vorbereitet. Celina Lange hatte etwa eine Wärmflasche mitgebracht.
Walter Klinke hatte Holzschuhe getragen und sie mit Klebeband an der Hose befestigt. „Das hält warm“, sagte er. Außerdem könne er so die Zehen bewegen. Doch viel Schlaf haben die meisten Teilnehmer in den zwei Nächten – in der ersten hat es sogar geregnet – nicht bekommen. 
Was haben die Kandidaten nach dem Wettkampf vor?
„Einfach nur stehen – und ein Bier trinken“, sagte Erntekönigin Sabrina Herlyn. Walter Klinke hatte sich mit seinem Nebenmann Sebastian Meyer an der Bierbude verabredet. Nach 52 Stunden Hochstuhl an Hochstuhl wollten sie dort auf ihren erneuten Triumph beim Pfahlsitzen anstoßen. Inka Grass freute sich auf Zuckerwatte.
Wird es eine Neuauflage im nächsten Jahr geben?
„Wir wollen uns zusammensetzten“, sagte Rainer Bron (Unser Rhauderfehn) vom Organisationsteam. Von den Schaustellern her habe es schon ein positives Signal geben. Das sieht auch Mitorganisator Thies Kruse (Rhauderfehn hat alles) so. In den Gesprächen müsse dann geschaut werden, wie und in welchem Umfang. Und Sascha Bley wäre gerne wieder dabei. Auch wenn er mit schärferen Regeln rechnet.
Videos zum Pfahlsitzen
Die Zwischenstände
So lief das zweite Pfahlsitzen in Rhauderfehn
Kandidaten der zweiten Fehntjer Pfahlsitz-Meisterschaft stehen fest
Acht Sieger beim Pfahlsitzen in Rhauderfehn
