Bingo im Musikcafé Marienheil Der eine hat Glück, die andere hat Köpfchen

Sophie Hinderks
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Von Sophie Hinderks
| 31.01.2024 17:16 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Dana Vahle (von links), Nadine Blome und Katrin Esders hoffen, dass sie die Bingo-Karten mit den richtigen Zahlen ergattert haben. Fotos: Hinderks
Dana Vahle (von links), Nadine Blome und Katrin Esders hoffen, dass sie die Bingo-Karten mit den richtigen Zahlen ergattert haben. Fotos: Hinderks
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Bingo- und Quiz-Abende erfreuen sich in der Gemeinde Rhauderfehn großer Beliebtheit. Einmal im Monat wird im Musikcafé Marienheil Bingo gespielt. Es gibt außerdem ein Senioren- und ein Kneipenquiz.

Rhauderfehn - Donnerstags im Musik-Café Marienheil: Während immer mehr Menschen an den Tischen Platz nehmen, teilt Helmut ter Hazeborg schon mal Karten aus und erklärt das Spiel. Umso voller der Saal wird, umso mehr steigt die Spannung: Bingo ist angesagt und alle warten auf die Ziehung der ersten Zahlen.

Langweilig ist dabei keine Sekunde. Helmut ter Hazeborg alias „Ingo Bingo“ und Thomas Hessenius moderieren den Abend auf sehr unterhaltsame Art und Weise, machen Scherze und holen bei jeder Schnapszahl, die gezogen wird, Künstler auf die Bühne, die für zusätzliche Unterhaltung sorgen. Um die Stimmung noch mehr anzuheizen, treten sie im Wettkampf um die Gunst des Publikums an – abgestimmt wird per Applaus, zu gewinnen gibt es den sogenannten „Marienheil-Award“. Preise gibt es auch für die Bingo-Spieler: Gutscheine, Dekoartikel oder Präsentkörbe – zur Verfügung gestellt von Sponsoren aus der Umgebung.

Moderatoren sorgen für Spannungsbögen

Doch worin liegt der Reiz des Spiels, bei dem schlicht Nummern auf Karten angekreuzt werden? Die Ungewissheit macht’s – meint zumindest Moderator Helmut ter Hazeborg, „Ich denke, die Spannungsbögen, die wir erzeugen, machen viel aus“, sagt der 50-Jährige. „Mal gewinnen die Gäste, dann wieder die auftretenden Künstler – keiner weiß, was als nächstes kommt.“

Sie drehen die Glückstrommel: Thomas Hessenius (links) und „Ingo Bingo“ Helmut ter Hazeborg.
Sie drehen die Glückstrommel: Thomas Hessenius (links) und „Ingo Bingo“ Helmut ter Hazeborg.

Doch nicht nur das Abendprogramm ist vielfältig: Auch die Gäste könnten unterschiedlicher nicht sein. Bei Bingo denken viele an Unterhaltung für Rentner. Im Musik-Café ist das ganz und gar nicht der Fall. Gefallen an dem Spiel scheinen gerade junge Menschen in Rhauderfehn und umzu gefunden zu haben. „Ich würde sogar sagen, dass unsere Veranstaltungen eher was für Jüngere sind“, erklärt ter Hazeborg. Das bestätigt auch die Anwesenheit der 34-jährigen Katrin Esders, die mit ihren Kolleginnen Dana Vahle (23) und Nadine Blome (29) gespannt auf die nächsten Zahlen wartet. Dass ihr das Glücksspiel einmal so gefallen würde, hatte sie nicht gedacht: „Beim ersten Mal war ich tatsächlich einfach nur aus Spaß hier“, lacht Esders. „Beim zweiten Mal bin ich sogar Bingo-Königin geworden, und jetzt sind wir alle total angetan.“

Am meisten gefalle ihnen die Atmosphäre im Musik-Café: „Ingo Bingo macht die Moderation super und es ist einfach immer eine tolle Stimmung“, sagt Nadine Blome. Damit, dass sich das Bingo-Spiel im Musik-Café Marienheil einmal etablieren würde, haben Helmut ter Hazeborg und Thomas Hesenius nicht gerechnet. Das Programm „Bingo trifft Bühne“ findet jetzt regelmäßig statt. Ergeben habe sich alles „so nach und nach“, erklärt ter Hazeborg: „Zuerst haben wir einfach mal privat Bingo gespielt“, erzählt Thomas Hessenius. „Dann haben wir es mit einer Landfrauen-Gruppe getestet, bis wir damit an die Öffentlichkeit gegangen sind“. Bislang waren die Veranstaltungen meist restlos ausgebucht – das gilt auch für das kommende „Valentinstags-Spezial“ im Februar.

Forderndes Quizangebot für alle Altersklassen

Auch für diejenigen, die lieber auf ihr Wissen statt aufs Glück setzen, gibt es in Rhauderfehn das passende Angebot. Detlef M. Plaisier regt regelmäßig dazu an, das Köpfchen anzustrengen. Seit 2020 bietet er das Seniorenquiz in der Hahnentanger Mühle an. Die Plätze dafür sind meistens schon weit im Voraus vergeben. Als Mitglied im Seniorenbeirat ist Plaisier die Idee dazu gekommen. Gestartet mit sieben Teilnehmern hatte er im Dezember zur 14. Auflage 25 Seniorinnen und Senioren zu Gast. Mittlerweile organisiert Plaisier auch das Kneipenquiz, das beim jüngeren Publikum beliebt ist. Dafür bereitet er jeweils Fragen aus gemischten Themengebieten vor. Ursprünglich sollte es ein einmaliges Ereignis werden, doch die Nachfrage war riesig. „Ich bin förmlich überrannt worden“, sagt der Quizmaster.

Detlef M. Plaisier organisiert Quiz-Abende.
Detlef M. Plaisier organisiert Quiz-Abende.

Das Köpfchen anzustrengen, mitdenken zu müssen und gefordert zu werden: Danach sehnen sich die Menschen, vermutet Plaisier. „Sie möchten sich gerne mit anderen messen, aber nicht besserwisserisch sein“, sagt er. „Es ist auch einfach das Zusammensein. Man kann im Wettstreit sein, aber trotzdem miteinander lachen und etwas trinken.“

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