Gegen Zivilfahrzeug gefahren Männer flüchteten in Emden vor Polizei – VW Polo auf Hinterhof entdeckt
Die Beamten wollten die Insassen kontrollieren, doch der Fahrer fuhr davon. Laut Polizei war der Wagen einmal auf einen Beamten zugefahren, später fuhr er gegen die Tür des Zivilfahrzeugs.
Emden - Mit einem Zivilfahrzeug waren Polizisten am Montagabend in Emden unterwegs, als ihnen ein VW Polo ins Netz ging – er war mit entwerteten Kennzeichen unterwegs. Die Beamten wollten den Wagen stoppen, doch die Insassen flüchteten.
Was war passiert? Nach Mitteilung der Polizei waren die Beamten gegen 18.15 Uhr in der Petkumer Straße unterwegs, als sie in Höhe der Wilhelm-Leuschner-Straße auf den VW aufmerksam wurden. Das Fahrzeug war ihnen zuvor bereits im Wykhoffweg aufgefallen und auch, dass das Kennzeichen nicht mehr gültig war. Der Polo stand nun an einer roten Ampel an der Petkumer Straße. Mit ihrem Zivilfahrzeug fuhren die Beamten vor den Polo, stiegen aus und gaben sich als Polizeibeamte zu erkennen.
Kind gefährdet
In diesem Moment legte der Fahrer des Polo den Rückwärtsgang ein, fuhr ein Stück zurück und dann an dem Zivilfahrzeug der Beamten vorbei. „Dabei fuhr er auf den Fahrer des Einsatzfahrzeuges zu, welcher ausweichen musste“, heißt es in der Mitteilung der Behörde. Die Beamten stiegen wieder ein, schalteten Blaulicht und Sirene ein und fuhren dem VW hinterher. Unterdessen war der Polo in Richtung Nordkai abgebogen und fuhr trotz einer roten Ampel einfach weiter. Der Fahrer des flüchtenden Wagens wollte anschließend über die Hans-Böckler-Allee weiterfahren, bog dann jedoch ab und landete in der Sackgasse der Edo-Fimmen-Straße.
„Als er den Fehler bemerkte, fuhr er mit überhöhter Geschwindigkeit den Weg in Richtung der Straße ‚Am Zingel‘ zurück und gefährdete dort ein Kind, welches zu dem Zeitpunkt die Straße überquerte“, schreibt die Polizei. Die Eltern des Kindes waren auf die Situation aufmerksam geworden und hatten nach ihrem Kind gerufen, das sich dann schnell in Sicherheit bringen konnte, so eine Sprecherin.
Polo fuhr gegen sich öffnende Beifahrertür
„Ein Aufhalten des Flüchtenden durch die polizeilichen Einsatzstreife war ohne Gefährdung von Dritten aufgrund des vorsätzlichen und rücksichtslosen Handelns des Verdächtigen nicht möglich“, schreibt die Polizei weiter. Die Flucht ging weiter: Der Fahrer des Polo fuhr durch ein Wohngebiet im Stadtteil Borssum. Doch in einem Wendekreisel im Aeilt-Frese-Weg endete die Fahrt. Zumindest vorerst – ein Poller versperrte den Weg. Eine Polizistin wollte aussteigen, um zum VW zu laufen.
In diesem Moment fuhr der Polo rückwärts gegen die sich öffnende Beifahrertür und dann davon. Laut Sprecherin wurde die Polizisten dabei nicht verletzt. Die Einsatzkräfte wollten hinterherfahren, doch dann hatte ihnen ein schwarzer SUV versehentlich den Weg versperrt. Der Polo entkam.
Polo wurde auf Hinterhof gefunden
Passanten waren auf den flüchtenden Wagen aufmerksam geworden und gaben den Beamten Hinweise. Die Suche nach dem Fahrzeug, bei der weitere Kräfte im Einsatz waren, endete auf einem Hinterhof an der Petkumer Straße – dort war der Polo abgestellt worden. Die Insassen hingegen waren verschwunden. Auch wenn die Beamten Hinweise darauf bekommen hatten, in welche Richtungen die Täter geflüchtet waren, konnten sie nicht mehr gefasst werden.
Die Beamten stellten den blauen Polo sicher und suchten nach Spuren. Bei ihren Ermittlungen setzen sie nun auch auf die Mithilfe der Bevölkerung und wenden sich mit einer groben Beschreibung der mutmaßlichen Täter an die Öffentlichkeit.
Laut Polizei soll es sich um zwei Männer „unbekannten Alters“ handeln. Einer von ihnen trug eine schwarze Bomberjacke und eine beigefarbene Hose. Er hatte dunkle Haare und flüchtete über den Borssumer Friedhof. Die zweite „nicht näher beschriebene Person“ soll ebenfalls dunkle Haare haben und sei mit einer Sporttasche zurück in den Bereich der Straße „Am Zingel“ gelaufen, so die Polizei. Hinweise von Zeugen und Menschen, die vom flüchtenden Wagen „gefährdet oder geschädigt wurden“, bittet die Polizei darum, sich unter 04921/8910 zu melden.