25 Jahre Möhlnvereen In der Mühle Neermoor wird groß gefeiert

Karin Lüppen
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Von Karin Lüppen
| 04.06.2024 14:59 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Der Börger- un Möhlnvereen Neermoor, hier der Vorsitzende Jann de Buhr (von links), zweiter Vorsitzender Günther Tuchscheerer und Kulturorganisator Gerd Kaja, hat für das Jubiläum viel vorbereitet. Foto: Lüppen
Der Börger- un Möhlnvereen Neermoor, hier der Vorsitzende Jann de Buhr (von links), zweiter Vorsitzender Günther Tuchscheerer und Kulturorganisator Gerd Kaja, hat für das Jubiläum viel vorbereitet. Foto: Lüppen
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Vor 25 Jahren hat der Börger- un Möhlnvereen Neermoor mit der Arbeit an dem Galerieholländer begonnen – es war viel zu tun. Der Jahrestag hat viel zu bieten.

Neermoor - Günther Tuchscheerer erinnert sich noch gut daran, wie die Galerieholländer-Windmühle in Neermoor vor 25 Jahren aussah: „Die Mühle war völlig entkernt. Man konnte von unten bis direkt in den Achtkant blicken.“ Dann packte 1999 der frisch gegründete Börger- un Möhlnvereen mit vereinten Kräften an – und kann nun das Jubiläum in einem Ensemble mit Mühle, Teestube, Veranstaltungsraum und Halle würdig feiern.

Blicken optimistisch von der Galerie in die Zukunft: Günther Tuchscheerer (links) und Jann de Buhr vom Vorstand des Börger- un Möhlnvereen. Foto: Ortgies/Archiv
Blicken optimistisch von der Galerie in die Zukunft: Günther Tuchscheerer (links) und Jann de Buhr vom Vorstand des Börger- un Möhlnvereen. Foto: Ortgies/Archiv

Am 8. und am 16. Juni 2024 stehen jeweils Veranstaltungen zum 25-jährigen Bestehen des Vereins auf dem Programm. Die Mühle ist seit dem Abschluss der wichtigsten Sanierungsarbeiten immer mehr zu einem Kultur- und Begegnungszentrum geworden – deshalb gibt es auch zum Jubiläum ein Programm mit Musik und Theater, sagt Jann de Buhr, Vorsitzender des Börger- un Möhlnvereen.

Musik aus Moormerland

Am 8. Juni geht es um 15 Uhr los, dann werden Tee, Kaffee und Kuchen geboten. Das musikalische Programm beginnt um 16 Uhr mit Auftritten des Oldersumer Shantychors sowie der Folkgruppe Ollersum Ceilidh mit irischen und schottischen Klängen. Parallel zum Börger- un Möhlnvereen wurde 1999 das Neermöörmer Möhlnklottje gegründet. Deshalb wird die Theatergruppe einige Sketche zum Programm beitragen. Für die gesamte Veranstaltung wird kein Eintritt genommen, Zuschauer können aber spenden.

Die Band Ollersumer Ceilidh tritt am 8. Juni auf. Foto: privat
Die Band Ollersumer Ceilidh tritt am 8. Juni auf. Foto: privat

Bei einem offiziellen Empfang am Mittwoch, 12. Juni 2024, sollen unter anderem Mitglieder geehrt werden, die von Anfang an dabei sind. Förderer und Unterstützer sind ebenso eingeladen wie die rund 200 Mitglieder des Vereins. Historiker Heiko Suhr von der Ostfriesischen Landschaft wird den Festvortrag halten.

Oldtime-Music und Bluegrass am 16. Juni

Am 16. Juni 2024 geht es dann wieder mit einem öffentlichen Programm weiter: Ab 11 Uhr treten mehrere Bands auf, sagt Gerd Kaja. Der Musiker ist in der Mühle Neermoor für die Kultur zuständig und er freut sich, zum Jubiläum mehrere Gruppen vorstellen zu können, die bereits bei Auftritten in Neermoor gut angekommen sind. Dazu gehört die Flatland Oldtime String Band. Sie besteht laut Kaja aus deutschen und niederländischen Musikern, die sich regelmäßig in der Mühle zum Proben treffen. Sie spielen Musik, die in den Vereinigten Staaten aus mehreren Einflüssen heraus entstanden ist und die auf Instrumenten wie Geige, Banjo und Kontrabass gespielt wird.

In einer Ausstellung werden historische Neujahrswaffeleisen gezeigt. Foto: Lüppen/Archiv
In einer Ausstellung werden historische Neujahrswaffeleisen gezeigt. Foto: Lüppen/Archiv

Die Band Hayride aus Papenburg wird an dem Tag Bluegrass spielen, außerdem ist ein Auftritt der Nörder Danzkoppel aus Norden vorgesehen. Es gibt an dem Tag Getränke und Kuchen. Für Kinder wird eine Hüpfburg aufgebaut. Zudem kann die Mühle besichtigt werden, in deren Erdgeschoss es ein kleines Museum für historische Waffeleisen gibt.

Insgesamt 700.000 Euro investiert

Ist die Mühle jetzt eigentlich fertig? Der zweite Vorsitzende Tuchscheerer lacht. Nein, ganz fertig werde die Mühle wohl niemals werden, denn an einem historischen Gebäude gebe es immer etwas zu tun. Der Verein bringe pro Jahr etwa 7000 Euro auf, um die Fixkosten zu decken. Die Mühle ist im Eigentum des Vereins. Der frühere Besitzer Hartwig Janssen hat das Gebäude samt Müllerhaus übereignet. Seit den 60er Jahren wurde dort nicht mehr gemahlen.

Das Reetdach wurde in traditioneller Handwerkskunst von der niederländischen Firma Molema gebaut. Foto: Stromann/Archiv
Das Reetdach wurde in traditioneller Handwerkskunst von der niederländischen Firma Molema gebaut. Foto: Stromann/Archiv

Der Börger- un Möhlnvereen hat über die Jahre nahezu alles erneuert: Von der Galerie über den Achtkant, die Kappe samt Flügeln und zuletzt das Reetdach und Fenster, die nach historischem Vorbild eingebaut wurden. Etwa 700.000 Euro wurden investiert, die von mehreren Sponsoren kamen. Dazu gehören unter anderem der Unternehmer und gebürtige Neermoorer Helmut Brümmer, die Gemeinde Moormerland, die Stiftung der Raiba Moormerland. Auch Hartwig Janssen unterstützte die Sanierung.

Seit 2020 hat die Mühle wieder ein Reetdach – genau wie früher. Foto: Ortgies/Archiv
Seit 2020 hat die Mühle wieder ein Reetdach – genau wie früher. Foto: Ortgies/Archiv

„Ohne die Arbeit unserer Ehrenamtlichen wäre das alles nicht möglich gewesen“, betont Vorsitzender de Buhr. Jeden Mittwochvormittag trifft sich eine Gruppe von Vereinsmitgliedern, die alle anfallenden Arbeiten erledigt. Die Mühle ist ein lebendiger Ort: Neben den Konzerten und Lesungen, die Gerd Kaja organisiert, gibt es ein Trauzimmer des Standesamtes Moormerland in der Mühle: „Derzeit haben wir bis zu sechs Hochzeiten an einem Vormittag“, sagt Tuchscheerer. Außerdem veranstaltet der Verein jährlich einen Weihnachtsmarkt in der Halle.

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