Ostfriesland Die Küste macht sich fein

Axel Wittich
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Von Axel Wittich
| 27.06.2024 09:00 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten
„Das Deck“ in Norddeich lädt zum Bummeln und Baden ein. Foto: Tourismus-Service Norddeich
„Das Deck“ in Norddeich lädt zum Bummeln und Baden ein. Foto: Tourismus-Service Norddeich
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Die Hafen- und Sielorte entlang der Störtebeker Straße warten mit neuen Attraktionen auf. Diese Angebote könnten unterschiedlicher nicht sein.

Ostfriesland - Die ostfriesische Nordseeküste macht sich fein. Neue Attraktionen, mehr Informationen und Unterkünfte warten auf die Gäste der südlichen Nordsee. Touristiker und Architekten haben sich überlegt, wie man das Naturerbe Wattenmeer umweltverträglich für Gäste noch attraktiver machen kann.

Viel Aufwand wurde mit der Neugestaltung und Renovierung vorhandener Attraktionen, wie dem Museumshafen in Carolinensiel, getrieben.

Fischerhäuschen und Plattbodenschiff in Neuharlingersiel

In bevorzugter Lage, direkt am Kurpark-See nahe des Thalasso-Zentrums BadeWerk, lädt ein modernes Ensemble aus Fischerhäuschen und einem Plattbodenschiff zum Nordsee-Urlaub im Nordseeheilbad Neuharlingersiel ein. Es wurde im Herbst vergangenen Jahres eingeweiht. Getreu dem neuen Motto „Neuharlingersiel – mein Heimathafen“ kann man dort übernachten und geht quasi mitten im Ort „vor Anker“.

Die neuen Ferienhäuser stehen direkt im Kurpark von Neuharlingersiel. Foto: Kurverein Neuharlingersiel/Stöver
Die neuen Ferienhäuser stehen direkt im Kurpark von Neuharlingersiel. Foto: Kurverein Neuharlingersiel/Stöver

Sie heißen „Karl sin Mimi“ und „Onkel Örn“: Die insgesamt neun nach verschiedenen Themenwelten individuell ausgestatteten Fischerhäuschen verfügen jeweils über eine Wohnfläche von etwa 40 Quadratmeter.

Das Schlafzimmer mit Doppelbett und das Duschbad mit WC befinden sich im Obergeschoss. Die möblierten Holzterrassen laden zum Verweilen und Entspannen ein. Von dort hat man einen Ausblick auf den Kurpark-See und das Plattbodenschiff „Pandion“. Auch das kann man mieten. Es ist innen als Ferienwohnung ausgebaut. Ab zwei Übernachtungen kann das Schiff angemietet werden. Ansprechpartner ist der Campingplatz, dessen sanitäre Anlagen auch genutzt werden können.

Eine Fahrradgarage gibt es ebenso wie nahe gelegene, kostenlose Parkplätze für die Hausbewohner.

Das Deck in Norden-Norddeich

Der neue Veranstaltungs- und Erholungs-Mittelpunkt an der ostfriesischen Nordseeküste vereint alle Norddeicher Attraktionen miteinander: Nationalparkpromenade, Strand, Dünenlandschaft und vieles mehr werden vom „Deck“ erschlossen. Die Promenade und die Meeresterrassen machen jetzt das Bummeln und Baden zum sicheren Vergnügen. Für die Kleinsten gibt es einen eigenen Spielbereich mit Wippe, Rutsche und Sandbagger – das SpielDECK.

Um Gästen ein ökologisch unbedenkliches Dünenerlebnis zu ermöglichen, wurde ein eigener Rundweg angelegt, der zur Plaza führt, auf der verschiedenste Veranstaltungen angeboten werden. Entlang des Dünenweges gilt es 20 Stationen zu entdecken, die sich mit der Dünen- und Wattenwelt beschäftigen. Die Nationalpark-Ausstellung ist direkt auf dem Deck zu finden. Auf dem SportDECK kann man sich richtig austoben. Alle Attraktionen sind weitestgehend barrierefrei aufgebaut.

Ostfriesische Teerose in der Sauna: Das „Koppke“ in Greetsiel wurde rundum erneuert. Foto: Tourist Info Greetsiel
Ostfriesische Teerose in der Sauna: Das „Koppke“ in Greetsiel wurde rundum erneuert. Foto: Tourist Info Greetsiel

Das „Koppke“ in Greetsiel

Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten und einer mehr als einjährigen Schließung hat das „Koppke“, ehemals „Oase“, am 16. Februar wieder seine Türen geöffnet. Neben energetischen Sanierungsmaßnahmen und einem aufgewerteten Mitarbeiterbereich sind auch weite Teile des Bades neu verfliest, der komplette Eingangsbereich umgestaltet, Saunagarten und Anwendungsbereich um neue Angebote ergänzt worden. Für alle Saunagäste steht zudem ein kuscheliges Bistro mit Kamin zur Verfügung, um sich zwischen und nach den Saunagängen weiter zu entspannen. Der Wohlfühl-Charakter rückt deutlich in den Mittelpunkt des Angebots.

Sieben Jahre Umbau für den Museumshafen

Seit vergangenem Jahr sind wieder alle drei Häuser des Deutschen Sielhafenmuseums in Carolinensiel geöffnet. Die Erneuerung der Häuser und Ausstellungen hat insgesamt sieben Jahre gedauert. Von der Sanierung von Groot Hus und Kapitänshaus sowie der Einrichtung der neuen Ausstellungen bis zur Fertigstellung der Alten Pastorei vergingen noch einmal drei Jahre. Groot Hus und Kapitänshaus wurden 2022 eröffnet. Im Frühjahr 2023 folgte die Neueröffnung der Alten Pastorei mit einer neuen Dauerausstellung zur Entwicklung der Harlebucht.

Die Museumsgebäude wurden renoviert, die Ausstellungen aktualisiert. Ein Besuch in Carolinensiel lohnt sich. Foto: Axel Wittich
Die Museumsgebäude wurden renoviert, die Ausstellungen aktualisiert. Ein Besuch in Carolinensiel lohnt sich. Foto: Axel Wittich

Vor dem Gebäude lädt eine Wasserlernstation zum Spielen und Erkunden ein. Das Groot Hus zeigt die Entwicklung der Sielhäfen am Beispiel Carolinensiels. Das Thema lautet „Vom Handelshafen zum Museumshafen“. Als die Handelsschifffahrt in den Sielhäfen endete, stiegen die Schiffer auf Fischerei und Tourismus um. Auch das zeigt die Ausstellung.

Das Kapitänshaus entführt die Gäste in die Wohn- und Lebenskultur der Kapitänsfamilien im 19. Jahrhundert mit einer originalen Schifferkneipe, Souvenirs, Kleidung, Geschirr und Schmuck. Eine historische Wohnküche, die nun als Trauzimmer dient, ergänzt die Ausstellung. Die Carolinensieler Schifferfamilie Ulfers, die Ende des 19. Jahrhunderts mit einem Segelschiff Handelsfahrten unternahm, führt als roter Faden durch die Ausstellungen der beiden Häuser, die außerdem mit Hörstationen und multimedialen Angeboten ausgestattet sind.