Gemeine Abzocke Falsche Microsoft-Mitarbeiter verwickeln Senioren in mehrstündige Gespräche

| 04.09.2024 16:05 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Ein 76-jähriger Mann aus dem Landkreis Leer fiel auf einen Betrüger rein: Er gab am Telefon vertrauliche Daten weiter. Symbolfoto: Pixabay
Ein 76-jähriger Mann aus dem Landkreis Leer fiel auf einen Betrüger rein: Er gab am Telefon vertrauliche Daten weiter. Symbolfoto: Pixabay
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Auf den Computern der Ostfriesen tauchten gefälschte Microsoft-Warnungen auf. Sie riefen die angeblichen Mitarbeiter an. Am Telefon gaben die Senioren auch ihre Zugangsdaten fürs Online-Banking durch.

Landkreis Leer - Ein 76-jähriger Mann aus dem Landkreis Leer ist Opfer eines Betrugs geworden, bei dem eine gefälschte Microsoft-Warnung auf seinem Computer erschien. Wie die Polizei mitteilte, hatte der Mann ein Pop-up auf seinem Bildschirm erhalten: Sein Computer sollte gehackt worden sein. In der Nachricht wurde eine Telefonnummer für Soforthilfe angegeben, die der Mann anrief.

Am Telefon wurde er mit einem angeblichen Mitarbeiter verbunden, der ihm Anweisungen gab, die er auf seinem Computer ausführen sollte. Dabei installierte der 76-Jährige unwissentlich ein Fernwartungsprogramm, das dem Betrüger Zugriff auf seinen PC ermöglichte. Die Prozedur dauerte mehr als vier Stunden. In dieser Zeit fragte der Betrüger auch Zugangsdaten zu Online-Konten ab und forderte den Mann auf, den TAN-Generator zu benutzen. Schließlich wurde der Bildschirm des Mannes schwarz.

Wittmunderin verlor eine vierstellige Summe

Der Betrüger versuchte noch mehrfach, Kontakt mit dem Mann aufzunehmen, doch dieser hatte inzwischen die Polizei informiert. Eine Überprüfung der Konten bei den Banken ergab, dass die meisten Überweisungen vom Sicherheitssystem der Banken gestoppt worden waren, sodass sich der Schaden auf knapp 500 Euro beschränkte.

Eine Seniorin aus dem Landkreis Wittmund hat dadurch sogar eine vierstellige Geldsumme verloren. Wie die Polizeiinspektion Aurich/Wittmund am Nachmittag mitteilte, ist die 61-jährige Frau ebenfalls auf die Masche hereingefallen. Der angebliche Microsoft-Mitarbeiter verwickelte auch die Wittmunderin in ein mehrstündiges Gespräch. Währenddessen tätigten die Betrüger mehrere Online-Überweisungen.

Das rät die Polizei

Die Polizei weist daraufhin, in solchen Fällen niemals die in Pop-ups angezeigten Telefonnummern anzurufen. Stattdessen sollte die eigene Sicherheitssoftware durchlaufen und der Computer neu gestartet werden. Zudem sollten Pop-ups im Browser deaktiviert werden – das geht über die Einstellungen.

„Wer sich mit diesen Begrifflichkeiten nicht auskennt, sollte sich Hilfe im Familien- oder Freundeskreis holen“, so die Polizei. Sollte ein Telefonat zustandekommen, dann darf auf keinen Fall den Anweisungen der fremden Person gefolgt werden. Persönliche Daten und Zugangsdaten sollten niemals am Telefon weitergegeben werden. Im Schadensfall ist umgehend die eigene Bank zu informieren und Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

Betroffene sollten Passwörter umgehend ändern, obwohl die Gefahr besteht, dass dies über den eigenen betroffenen PC nicht mehr möglich ist. Je nach Anbieter gibt es Informationen im Support ihres Betriebssystems. Dort gibt es erste Hilfe. Wenn jemand sich gar nicht auskennt, sollte er das eigene Gerät vom Netz nehmen und einen Fachmann zurate ziehen.

Mit Unterstützung von KI.

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