Nationalmannschaft Wie reagiert Nagelsmann auf das ter-Stegen-Aus?

Jan Mies und Klaus Bergmann, dpa
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Von Jan Mies und Klaus Bergmann, dpa
| 30.09.2024 10:14 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Den Blick nach vorne: Für Julian Nagelsmann hat die Vorbereitung auf die WM-Saison längst begonnen. Foto: Federico Gambarini/dpa
Den Blick nach vorne: Für Julian Nagelsmann hat die Vorbereitung auf die WM-Saison längst begonnen. Foto: Federico Gambarini/dpa
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Am Donnerstag ist klar, wer in den Kader für die Nations-League-Spiele im Oktober berufen wird. Bundestrainer Julian Nagelsmann muss einen zentralen Spieler ersetzen.

Julian Nagelsmann muss umplanen. Nach der schweren Knieverletzung von Marc-André ter Stegen braucht der Bundestrainer für die kommenden Monate einen neuen Stammtorwart. An diesem Donnerstag gibt der 37-Jährige seinen Kader für die kommenden Nations-League-Spiele in Bosnien-Herzegowina (11. Oktober) und gegen die Niederlande (14. Oktober) bekannt - beide Partien sind längst Teil des Nagelsmannschen „Masterplans“.

Wer ersetzt Marc-André ter Stegen? 

Der Hoffenheimer Oliver Baumann war bei der Heim-EM die Nummer drei hinter Manuel Neuer und ter Stegen. Der 34-Jährige hat noch kein Länderspiel bestritten, die Beförderung für die Punktspiele in der Nations League wäre nicht die größte Überraschung. Ein Mann für die Zukunft ist Baumann aber nicht - das ist eher Alexander Nübel vom VfB Stuttgart. Der 28-Jährige, der auch noch auf seinen ersten DFB-Einsatz wartet, war vor der EM als vierter Torwart gestrichen worden, aber nicht aus Leistungsgründen, wie Nagelsmann betont hatte.

Weiterer Kandidat mindestens für den Oktober-Kader ist Bernd Leno (32/9 Länderspiele) vom FC Fulham. Für Kevin Trapp (34/Eintracht Frankfurt) kommen die Länderspiele nach überstandener Oberschenkelverletzung wahrscheinlich zu früh. Neuer hat einen Rücktritt vom Rücktritt ausgeschlossen.

Alexander Nübel scheint der Favorit, für ter Stegen ins Tor der DFB-Auswahl zu rücken. Foto: Federico Gambarini/dpa
Alexander Nübel scheint der Favorit, für ter Stegen ins Tor der DFB-Auswahl zu rücken. Foto: Federico Gambarini/dpa

Wie lautet Nagelsmanns „Masterplan“? 

Mitte September hatte der Bundestrainer betont, sich bereits stark auf die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko zu konzentrieren, für die sich Deutschland qualifizieren muss. Das Ziel sei, „jetzt eine Elf zu finden mit fünf, sechs top Einwechselspielern, die auch die WM spielen können“.

Heißt: Wer jetzt dabei ist und spielt, hat gute Chancen, auch zur Amerika-WM eingeladen zu werden. Schon jetzt gehe es darum, „einen gewissen Rhythmus und ein gewisses Selbstverständnis zu erlangen, was es heißt, Spiele zu gewinnen“, sagte Nagelsmann. Bis zur WM bleiben selbst bei einem für die DFB-Auswahl optimalen Verlauf der Nations League nur noch knapp 20 Partien.

Welche Veränderungen wird es im Kader geben? 

Der Start in die Saison nach der EM lief gut, Nagelsmanns DFB-Team gewann 5:0 gegen Ungarn und holte ein 2:2 in Amsterdam gegen die Niederlande. „Wir werden nicht mehr so viel verändern, weil die Gruppe einfach sehr, sehr stimmig ist“, sagte Nagelsmann, der nach den Rücktritten von Neuer, Thomas Müller, Toni Kroos und Kapitän Ilkay Gündogan im Anschluss an das große Heim-Turnier hatte umbauen müssen.

In der Bundesliga sind inzwischen fünf Spieltage vergangenen, am Samstag war Nagelsmann zu Gast beim 1:1 des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen. Die Nominierung eines Neulings ist nie ausgeschlossen. Der zuletzt beim 1. FC Heidenheim starke, erst 18-jährige Paul Wanner, der sich noch zwischen Deutschland und Österreich entscheiden muss, antwortete im „Kicker“-Interview auf die Frage, was er mache, sollte Nagelsmann anrufen: „Weiß ich nicht, daran denke ich nicht.“

Julian Nagelsmann will 2026 Weltmeister werden. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Julian Nagelsmann will 2026 Weltmeister werden. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Wie ist der Stand in der Nations League?

Die DFB-Auswahl ist mit den vier Punkten aus den September-Spielen Tabellenführer der Gruppe A3 vor den kommenden Gegnern Holland (4) und Bosnien-Herzegowina (1) sowie Ungarn (1). Die Gruppensieger und -zweiten der A-Liga spielen im März in einer K.-o.-Runde um den Einzug in die Endrunde mit vier Teams im Sommer. Die Tabellenletzten steigen in die B-Liga ab, als Gruppendritter können sich die Auswahlmannschaften in Playoffs gegen einen Gruppenzweiten aus der B-Liga vor dem Abstieg retten. Nagelsmanns Ziel ist aber klar die Qualifikation für das Finalturnier, das Deutschland noch nie erreicht hat.

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