2. Champions-League-Spieltag Leverkusen in Königsklasse mit nächstem Sieg dank Boniface
Der deutsche Meister startet mit zwei Siegen perfekt in die Champions-League-Saison. Die AC Mailand macht erst spät Druck. Victor Boniface trifft für die Werkself.
Nicht so dominant wie zum Start, aber erneut erfolgreich: Bayer Leverkusen hat in der Champions League auch die große AC Mailand entzaubert und einen wichtigen Zwischenschritt in Richtung K.o.-Runde gemacht. Das Team von Trainer Xabi Alonso bezwang den siebenmaligen Gewinner der europäischen Königsklasse am zweiten Spieltag mit 1:0 (0:0). Victor Boniface (51. Minute) sorgte mit dem entscheidenden Tor für den zweiten Sieg Bayers im zweiten Vorrundenspiel.
„Ich glaube, dass wir heute eine sehr gute Kontrolle hatten. Mit dem Ball und auch gegen den Ball“, sagte Nationalspieler Florian Wirtz bei DAZN. „Wir waren die dominantere Mannschaft mit den klareren Chancen.“
Damit ist Leverkusen zumindest dem 19-maligen italienischen Titelträger in der Tabelle der reformierten Königsklasse schon etwas enteilt und steht zumindest für eine Nacht auf Rang drei der Tabelle. Vor zwei Wochen war der deutsche Meister mit einem 4:0 in Rotterdam souverän gestartet, Milan dagegen hatte 1:3 gegen den FC Liverpool verloren und wartet noch immer auf den ersten Punktgewinn.
„Das war ein Spiel auf sehr hohem Niveau gegen eine top Mannschaft“, sagte Bayer-Verteidiger Jonathan Tah. „Wir haben, glaube ich, am Ende verdient gewonnen.“
Milan macht Bayer das Leben schwer
So einfach wie Feyenoord zum Champions-League-Start machte es Milan Florian Wirtz und Co. diesmal aber nicht. Zwar war Bayer klar spielbestimmend und hatte deutlich mehr Ballbesitz, doch die Rossoneri liefen geschickt die Räume zu und verteidigten routiniert. Zudem setzte die AC immer wieder Nadelstiche nach vorne.
In der 21. Minute war das Milan-Bollwerk nur scheinbar geknackt. Vor Bonifaces vermeintlicher Führung hatte Jeremie Frimpong klar im Abseits gestanden. Dies geschah immer wieder, wenn Bayer mal gefährlich vor das Tor der Gäste kam, in dem der Franzose Mika Maignan einen guten Job machte. „Ab und zu war es ein bisschen zu viel Kleinklein, aber wir müssen uns nicht beschweren, wir haben gewonnen“, sagte Wirtz.
Gegen den defensiv erwarteten Tabellendritten der Serie A hatte Bayer-Coach Alonso zunächst auch Nationalspieler Robert Andrich geopfert. Der defensive Mittelfeldspieler hatte erst am Samstag im Bundesliga-Gipfel bei Bayern München noch für Bayer getroffen. Gegen Milan agierte aber der offensiv stärkere Aleix García neben Granit Xhaka auf der Doppel-Sechs. Dies funktionierte diesmal durchaus besser als zuletzt.
Glück für Tapsoba nach Wischer gegen Hernández
Glück hatte Leverkusen dagegen nach knapp einer halben Stunde, dass ein ungestümer und überflüssiger Griff von Edmond Tapsoba ins Gesicht von Theo Hernández ungeahndet blieb.
Nach dem Wechsel zog sich das große Milan, vor dem Alonso vor dem Spiel noch gewarnt hatte, zunächst wieder weit zurück und überließ Leverkusener bereitwillig den Ball. Das rächte sich aus Gäste-Sicht, nach einer gelungenen Offensivaktion Bayers staubte wieder Boniface ab und diesmal zählte der insgesamt sechste Champions-League-Treffer des Nigerianers.
Erst nach der verdienten Führung für die Gastgeber tat auch Milan wieder mehr für die Offensive und drückte Leverkusen mehr und mehr in die Defensive. Im spanischen EM-Kapitän Álvaro Morata wechselte Mailands Coach Paulo Fonseca zusätzliche Qualität ein. Auch stand im Milan-Kader deutlich mehr Erfahrung: Auf insgesamt 457 Champions-League-Partien kamen die Gäste-Spieler vor der Partie, die Leverkusener zusammen dagegen nur auf 213.
Milan mit Lattentreffer in Schlussphase
Alonso reagierte auf den zunehmenden Druck Milans und brachte Stabilisator Andrich. Zudem taten sich nun naturgemäß mehr Räume für die kombinationsstarken Rheinländer auf. Frimpong jedoch vergab die große Chance zum 2:0 nach einem Traumpass von Wirtz allzu leichtfertig (76.). Glück hatten die Gastgeber, als ein abgefälschter Schuss von Hernández in der 82. Minute an die Latte krachte und die Schlussoffensive Mailands nichts einbrachte.