Havarie Stromausfall: Fähre mit 250 Passagieren treibt auf Nordsee

Felix Müschen, Birgitta von Gyldenfeldt und Bodo Marks, dpa
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Von Felix Müschen, Birgitta von Gyldenfeldt und Bodo Marks, dpa
| 07.10.2024 12:42 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Die „Funny Girl“ wird von zwei Schleppern gezogen (Foto aktuell). Foto: Bodo Marks/dpa
Die „Funny Girl“ wird von zwei Schleppern gezogen (Foto aktuell). Foto: Bodo Marks/dpa
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Ein Stromausfall verlängert eine Fährfahrt um zig Stunden. Die „Funny Girl“ treibt auf der Nordsee und muss abgeschleppt werden. Panik bricht unter den knapp 250 Passagieren nicht aus.

Auf einmal wird es finster. Der Strom fällt aus, die Motoren laufen noch eine Minute - dann ist Ruhe. So beschreibt Passagier Rülke Tino den Moment des Stromausfalls auf der Helgolandfähre „Funny Girl“ und ergänzt: „Dann war man erst mal im Ungewissen.“ Über Stunden treibt die Fähre wegen eines technischen Defekts in der Nacht zum Montag auf der Nordsee - mit glücklichem Ausgang. Niemand kommt zu Schaden.

Eigentlich sollte das Schiff bereits am Sonntagabend gegen 19.30 Uhr zurück in Büsum an der schleswig-holsteinischen Küste sein. Doch daraus wird nichts. Es gibt einen Stromausfall an Bord, wie ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Elbe-Nordsee der Deutschen Presse-Agentur sagt. Daraufhin treibt das Schiff manövrierunfähig mit knapp 250 Menschen an Bord auf der Nordsee. Die Crew des Schiffes habe gegen 17.30 Uhr Kontakt zur Verkehrszentrale aufgenommen.

Nach Angaben von Passagier Falk Neutzer macht sich an Bord keine Angst breit: „Die Crew war super, die hat eine tolle Ausstrahlung gehabt, die haben auch wirklich für gute Stimmung gesorgt und waren völlig entspannt, und das hat sich natürlich auch auf die Fahrgäste übertragen“, schildert er. 

Versorgung mit Bier und Decken

Für eine entspannte Stimmung an Bord sorgt nicht zuletzt auch die ruhige See, wie ein Mitarbeiter der Funke-Medien-Gruppe dem „Hamburger Abendblatt“ berichtet. Der Reporter ist ebenfalls auf dem Schiff gewesen. Der norddeutsche Humor der Besatzung habe seinen Teil dazu beigetragen. „Die haben gleich zu Beginn durchgesagt, die gute Nachricht sei, dass wir genug Bier an Bord hätten“, sagte der Reporter dem „Hamburger Abendblatt“.

„Wir haben es geschafft, den Gästen das gut rüberzubringen, dass sie nicht in Gefahr sind“, berichtet Heiko Gall von der Reederei Adler und Eils. Eigentlich verkaufe er Fahrkarten. Normalerweise gehöre er nicht zur Crew des Schiffes und habe an Bord seinen freien Tag verbracht. In der Situation habe er der Crew geholfen. 

Die Passagiere seien sehr verständnisvoll mit der Lage umgegangen. „Dann haben wir sie weiterhin verpflegt mit Lebensmitteln, mit Getränken und Decken, sodass die Kleinkinder und Hunde, die dabei waren, sich in guten Händen fühlten“, sagt Gall. 

Schlepper bringen das Schiff in den Hafen

Erst am frühen Morgen gegen 2.15 Uhr konnten die Passagiere dann in Büsum das Schiff verlassen. Zwei Schlepper brachten das Fahrgastschiff in den Hafen, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete. 

Es dauerte rund eine halbe Stunde, bis alle von Bord waren. Die meisten wirkten entspannt - und wollten nur möglichst schnell nach Hause. Nach Angaben der Polizei-Leitstelle Elmshorn wurde niemand verletzt. 

Beide Generatoren ausgefallen

Es seien auch keine anderen Schiffe oder Ähnliches an der Havarie beteiligt gewesen, sagte der Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts. Ein solcher Stromausfall sei nicht ungewöhnlich und könne in der Regel mit Bordmitteln behoben werden - in diesem Fall allerdings nicht. 

Dem „Hamburger Abendblatt“ zufolge hatte eine Schalttafel der Elektrik für den Maschinenraum nicht funktioniert. Deswegen seien beide Generatoren ausgefallen, die Kühlung der Maschinen und damit die Maschinen selbst. Der Notgenerator konnte dem Bericht zufolge keinen Strom ins Netz einspeisen.

„Funny Girl“ ab Mittwoch wieder in Betrieb

Nach dem Stromausfall auf der Fähre MS „Funny Girl“ wird das Fahrgastschiff ab Mittwoch wieder die Verbindung zwischen Helgoland und Büsum abdecken. Bis dahin übernimmt die MS „Nordlicht“ als Ersatzschiff die Verbindung des Schiffes, sagte eine Sprecherin der Reederei Adler und Eils.

 

 

 

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