Premiere in Ostrhauderfehn Die „armen Männer“ der Osterfehntjer Spölkoppel begeisterten


Die Darsteller ließen das Publikum im Ostrhauderfehner Gulfhaus über zwei Stunden lang den Alltag vergessen. Sie spielten „Mannlü-Dröm un Dröm-Mannlü“.
Ostrhauderfehn - Allerbeste Theaterstimmung herrschte an diesem Freitagabend, 18. Oktober 2024, in dem bis auf den letzten Platz besetzten Gulfhaus am Leda-Jümmeweg in Ostrhauderfehn. Dort brachte die Osterfehntjer Spölkoppel die lustige Komödie in drei Akten von Daniel Kaiser und ins Plattdeutsche übersetzt von Wolfgang Binder „Mannlü-Dröm un Dröm-Mannlü“ auf die Bretter der Bühne. Bei der Premiere herrschte unter den Besuchern Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Mit dem neuen Stück hatten die Laiendarsteller um ihren Boss Andree Winkler einen ausgezeichneten Riecher für ein erfolgreiches Volkstheater. Das Stück kam hervorragend an. Gerade weil es die Wirklichkeit auf den Kopf zu stellen schien. Es ging um das Alltagsthema „Unterdrückende Frauen und hilflose Männer“. Die Laiendarstellen waren in ihren Rollen gut besetzt und ließen das Publikum für mehr als zwei Stunden die Sorgen des Alltags vergessen. Der eine oder andere Mann fand sich, wenngleich auch wenig abgespeckt, in dem Stück wieder. Hervorragend besetzt sprang der zündende Funke, gespickt mit Komik und Pointen, schnell von der Bühne auf das hervorragend mitgehende Publikum über.
Darum geht es
Wahrlich, sie konnten einem schon leidtun, die drei Freunde Adsche (Andree Winkler), Hinni (Alfred Kramer) und Udo (Volker Oltmanns), die sich schrecklich unter ihren Frauen Netti (Elvira Tinnemeyer), Meike (Gudrun Lange) und Claudia (Simke Winkler) zu leiden haben. Trotzdem entwickeln die Männer, insbesondere Pantoffelheld Adsche, viel Witz und Überlebenskamp. So haben die Frauen Zigaretten und Schnaps gesperrt. Aber Adsche weiß sich zu helfen. Für Spielleiter Andree Winkler geradezu eine Paraderolle.
In Langholt soll das 705-jährige Bestehen von Langholt groß gefeiert werden. Die Männer und Frauen wollen ein Theaterstück von Goethe aufführen. Dazu will man nach Italien reisen. Die Komödie nimmt nun ihren Lauf. Derweil die drei von Goethe begeisterten Ehefrauen und ihre noch unverheiratete Freundin Linda (Sontje Janssen) zwecks Literaturstudium nach Italien verreisen, werden die Männer dazu verknurrt, im Haus nach dem Rechten zu sehen. Doch ist die Katze aus dem Haus, ist Hamburg nicht weit.
Figuren werden lebendig
Nur dumm, wenn die amourösen Abenteuer aus dem Norden und dem Süden nachher zu Hause auftauchen. Zu Adsche kommt Xenia (Tomke Lübbers) und rund geht’s mit dem Nudelholz und wüsten Drohungen. Aber auch die Frauen bekommen Besuch aus Italien von Salvator (Frank Schmidt). Nun wendet sich das Blatt. Aber wie immer „Ende gut alles gut“. Als ukrainische Schneiderin Anna ist Marie Luise Cramer zu sehen.

Das turbulente Stück voll Komik und Pointen gab den Darstellerinnen und Darstellern einmal mehr Gelegenheit, mit ihrem schauspielerischen Talent und Können zu überzeugen. Mit einer umwerfenden Interpretation ließen sie die Figuren lebendig werden. Mit ihrer köstlichen Darstellung forderten die Darsteller zu Applaus auf offener Bühne. Nicht unerwähnt bleiben soll zudem, dass die Souffleuse Christel Kramer nie merklich in Aktion treten musste. Der verdiente Lohn für eine tolle Aufführung war langanhalten Beifall der Besucher.
Die ausstehenden Termine
Weitere Aufführungen gibt es am Samstag, 19.10.2024, 19.30 Uhr; Mittwoch, 23.10.2024, 19.30 Uhr; Freitag, 25.10.2024, 19.30 Uhr; Samstag, 26.10.2024, 19.30 Uhr; Sonntag, 27.10.2024, 17 Uhr; Mittwoch, 30.10.2024, 19.30 Uhr; Freitag, 01.11.2024, 19.30 Uhr; Samstag, 02.11.2024, 19.30 Uhr; Mittwoch, 06.11.2024, 19.30 Uhr; Donnerstag, 07.11.2024, 19.30 Uhr; Freitag, 08.11.2024, 19.30 Uhr.