Aktion in Rhauderfehn In dieser Woche gibt es kostenlose Bücherei-Ausweise
Zum Tag der Bibliotheken stellt die Gemeindebücherei Rhauderfehn kostenlose Büchereiausweise aus. Die werden demnächst teurer.
Rhauderfehn - In Rhauderfehn wurde gerade eben eine Erhöhung der Nutzungsgebühren für die Büchereien der Gemeinde beschlossen. Aber: In der Woche ab diesem Montag, 21. Oktober 2024, gibt es für alle neuen Nutzer und die, die ihren Ausweis verlängern lassen wollen, eine tolle Gelegenheit Geld zu sparen: Zum Tag der Bibliotheken werden kostenlose Büchereiausweise ausgegeben.
Bislang kostet die Erstausstellung eines Ausweises regulär fünf Euro. Dazu kommt die Jahresnutzungsgebühr, ebenfalls in Höhe von fünf Euro. Wer einen Ausweis hat und ihn verlängern will, zahlt ebenfalls fünf Euro im Jahr. Künftig kostet die Erstausstellung sechs Euro, die Jahresgebühr beträgt zwölf Euro. Kinder und Jugendliche lesen weiterhin ganz kostenlos. Und für Studenten, Azubis und Bezieher von Sozialleistungen gibt es Vergünstigungen.
Die drei Büchereien in Rhauderfehn machen mit
In dieser Woche allerdings zahlen alle, die einen Ausweis erhalten oder verlängern möchten: nichts. „Die Aktion läuft in allen drei Büchereien der Gemeinde, also hier in Westrhauderfehn, in Collinghorst und Burlage“, sagt Anja Will, Leiterin der Westrhauderfehner Bücherei an der Schuhmacherstraße 1. Die ist montags von 9 bis 11.30 Uhr und von 15 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 9 bis 11.30 Uhr und von 16 bis 19 Uhr geöffnet. Jeden ersten Samstag im Monat öffnet sie von 10 bis 12 Uhr die Türen.
Die Bücherei am Unnerloogsweg 33 in Collinghorst öffnet immer dienstags von 15 bis 17 Uhr und donnerstags von 10 bis 12 Uhr. Und in Burlage an der Landesstraße 49b (Jugendtreff) kann man montags von 16 bis 18.30 Uhr stöbern.
Tausende von Büchern, Zeitschriften, Spielen...
„Allein in der Westrhauderfehner Bücherei stehen den Nutzern rund 9300 Medien zur Verfügung. Dazu kommen 5800 weitere in den Nebenstellen“, sagt Anja Will. Sie arbeitet seit elf Jahren in der Bibliothek, die sie seit dem 1. August 2024 auch leitet. Bei den Medien handelt es sich um Bücher – viele Neuerscheinungen und Wunschbücher –, Zeitschriften, Spiele und Hörbücher für Kinder. „Wir haben über 300 Tonies und verleihen auch Tonie-Boxen. Und wir haben Vorlese-Bücher vom Samibären hier.“ Vor allem die Tonies seien sehr beliebt.
Wem das noch nicht reicht, der kann über die Onleihe auf weitere mehr als 30.000 Medien zurückgreifen und sie online lesen. „Das sind auch viele Zeitschriften enthalten, Stiftung Warentest und vieles mehr. Die Nutzung ist für Büchereisausweisbesitzer kostenlos“, so Will. Und: für ganz spezielle Bereiche, wie sie etwa für Facharbeiten benötigt werden, können Büchereikunden die Fernleihe nutzen. Angeschlossen sind zum Beispiel einige Uni-Bibliotheken. Für 1,50 Euro pro Buch (künftig 2 Euro) kann man Fachbücher nach Rhauderfehn bestellen.
Ein paar Lesetipps
Kein Wunder, dass das Angebot der Rhauderfehner Bücherei gut ankommt: „Wir hatten im vergangenen Jahr rund 35.000 Ausleihen in den drei Büchereien. Zu unseren Kunden gehören viele Kinder und junge Familien“, freut sich Anja Will.
Für die, die Anregungen suchen, haben die Büchereileiterin und vier Kollegen unserer Zeitung ein paar Lesetipps vorbereitet:
Anja Will weiß, dass Krimis immer gut laufen. „Da haben wir auch die Neuheiten da, von Arne Dahl zum Beispiel.“ Ein Dauerbrenner seien auch biografische Frauengeschichten. Ihr Tipp: „Die einzige Frau im Raum“ von Marie Benedict. Hier geht es um die Schauspielerin, Glamour-Ikone und Wissenschaftlerin Hedy Lamarr, die so viel mehr als schön war, deren Errungenschaften aber vergessen wurden.
Dominik Mennenga, Mediaberater
„Die Witcher-Bücher kann ich sehr empfehlen. Ich habe die Serie im Fernsehen gesehen, und dann trotzdem mit den Büchern angefangen. Die Serie war schon toll. Aber die Bücher sind noch besser, viel detaillierter. Das lohnt sich in jedem Fall, auch wenn man die Geschichte aus dem TV schon kennt“, sagt Dominik Mennenga. Die „Geralt-Saga“, so heißen die deutschsprachigen Bücher, umfasst neun Bände, die von dem polnischen Fantasy-Autor Andrzej Sapkowski geschrieben wurden. Im Mittelpunkt stehen die Abenteuer des Hexers Geralt von Riva.
Almut Gondermann, Mediaberaterin
„Ich lese gerne die Ostfriesenkrimis von Klaus-Peter Wolf. Der Schreib- und Erzählstil ist sehr angenehm und teilweise auch mit Witz versehen“, erzählt Almut Gondermann. Auch als Quereinsteiger könne man ohne Vorkenntnisse den Personen folgen. „Ich bin mitten in der Serie eingestiegen. Jedes Buch bietet einen abgeschlossenen Fall: von Anfang an spannend – aber nicht zu aufregend für mich. Schön finde ich auch, dass man die Umgebung kennt und das Kopfkino mitspielen kann.“
Laura Peters, Redaktionsassistentin
„Meine Buchempfehlung ist ,Die Einladung’ von Sebastian Fitzek. Das Buch habe ich am Anfang des Jahres gelesen und es passt nun auch wieder gut, weil es eine schöne winterliche Atmosphäre hat. Trotzdem ist es natürlich auch unfassbar spannend und man wird immer wieder aufs neue überrascht und mit unerwarteten Wendungen konfrontiert, wie es für Fitzeks Bücher üblich ist.“ In ein paar Wochen erscheint „Das Kalendermädchen“, Fitzeks neuer Thriller: „Der steht auch wieder ganz oben auf meiner Wunschliste.“
Deike Terhorst, Volontärin
„Afghanistan. Ein kriegszerrüttetes Land, in dem sich nur wenige an Zeiten des Friedens erinnern. Und doch kann es abseits der Schlagzeilen von Gewalt und Terror Menschen verzaubern. Eine davon ist Andrea Busfield“, erklärt Deike Terhorst zu ihrem Buchtipp. „Die britische Journalistin wurde 2001 erstmals nach Afghanistan gesandt, vier Jahre später zog sie nach Kabul. Dort spielt auch ihr Debütroman ,Mauertänzer’: Der elfjährige Fawad lebt mit seiner Mutter in ärmlichen Verhältnissen. Als diese einen Job bei der englischen Entwicklungshelferin Georgie erhält, die mit dem Journalisten James und der Ingenieurin May zusammenlebt, gerät Fawads Weltbild ins Wanken: Georgie raucht und trägt Jeans, der trinkfeste James liegt halbnackt in der Sonne und die blonde May liebt Frauen. Fawad ist hin- und hergerissen zwischen Schock und Faszination ....“ Die Geschichte, so Deike Terhorst, erinnere uns daran, unsere (Selbst-)Wahrnehmung stets kritisch zu hinterfragen und auch im Konflikt die Menschlichkeit nicht aus den Augen zu verlieren.