Ausrottung von Kinderlähmung Polio-Impfkampagne im Gazastreifen fortgesetzt

dpa
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Von dpa
| 02.11.2024 12:46 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Nicht alle Gebiete sind für die Impf-Teams momentan zugänglich. Foto: Marwan Dawood/XinHua/dpa
Nicht alle Gebiete sind für die Impf-Teams momentan zugänglich. Foto: Marwan Dawood/XinHua/dpa
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Die Polio-Impfungen im Gazastreifen gehen weiter - allerdings nicht überall. WHO und Unicef drängen auf humanitäre Pausen, um die Ausbreitung in dem Palästinensergebiet und Nachbarländern einzudämmen.

Im nördlichen Teil des Gazastreifens sind unter erschwerten Bedingungen erneut palästinensische Kinder gegen Polio geimpft worden. Das teilte eine Sprecherin des UN-Kinderhilfswerks (Unicef) in Köln auf Anfrage mit. 

Sie wies allerdings darauf hin, dass die humanitäre Pause zur Durchführung der Impfkampagne auf die Stadt Gaza beschränkt sei. Rund 15.000 Kinder unter zehn Jahren könnten im nördlichen Gazastreifen daher nicht erreicht werden, was die Wirksamkeit der Kampagne beeinträchtige. Im Norden sollten laut Unicef eigentlich rund 119.000 Kinder geimpft werden. Es ist die zweite Polio-Impfrunde in dem Gebiet.

Tausende Anwohner seien bis zum Nachmittag in medizinische Zentren im Norden des umkämpften Küstengebiets gegangen, um ihre Kinder impfen zu lassen, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. 

Die Impfkampagne im nördlichen Teil des Gazastreifens war im Oktober wegen heftiger Bombardierungen und der neuen Vertreibung von Bewohnern unterbrochen werden. Für die Familien und das Personal sei es nicht sicher gewesen, die Kinder zu impfen, hieß es in einer Mitteilung von Unicef. Israels Armee hatte zuvor ihre Angriffe auf mutmaßliche Verstecke der islamistischen Hamas im nördlichen Gazastreifen verstärkt.

Bei der zweiten Impfkampagne im Oktober waren palästinensische Kinder in Deir El-Balah im zentralen Gazastreifen geimpft worden. (Archivfoto) Foto: Abed Rahim Khatib/dpa
Bei der zweiten Impfkampagne im Oktober waren palästinensische Kinder in Deir El-Balah im zentralen Gazastreifen geimpft worden. (Archivfoto) Foto: Abed Rahim Khatib/dpa

Nachdem es kürzlich den ersten Fall von Kinderlähmung seit 25 Jahren in dem umkämpften Palästinensergebiet gegeben hat, soll mit der Impfkampagne ein massiver Ausbruch der Krankheit vermieden werden. 

Ausbruch als Folge des Krieges

Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Terrorangriff der Hamas auf das israelische Grenzgebiet am 7. Oktober vergangenen Jahres konnten viele Babys in dem abgeschotteten Küstengebiet nicht geimpft werden. Die als Folge des Krieges schlimmen hygienischen Zustände, wo sauberes Wasser knapp ist und viele Menschen auf engstem Raum ausharren, können laut der Weltgesundheitsorganisation WHO zu einer raschen Ausbreitung von Polio beitragen. 

Im mittleren und südlichen Gazastreifen erhielten fast 443.000 Kinder bereits ihre zweite Impfdosis. Um die Übertragung des Poliovirus zu unterbrechen, müssen mindestens 90 Prozent aller Kinder in jeder Gemeinde geimpft werden, teilten Unicef und WHO mit. Dies werde angesichts der aktuellen Lage schwer zu erreichen sein.

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