Oldenburger Münsterland Sicherheitsgurtschneider versagt in Notsituationen
Das Schutzengelprojekt der Landkreise Vechta und Cloppenburg ruft einen fehlerhaften Sicherheitsgurtschneider zurück. Bei Tests zeigte das Gerät erhebliche Mängel. Das hat Konsequenzen.
Oldenburger Münsterland - Das Schutzengelprojekt der Landkreise Vechta und Cloppenburg ruft einen sogenannten „Sicherheitsgurtschneider“ zurück. Dabei handelt es sich um ein Werkzeug, das sich am Sicherheitsgurt befestigen lässt und mit dem man in Notsituationen, wie beispielsweise einem Autounfall, den Gurt durchtrennen kann. Das spart wichtige Zeit, vor allem bei der Bergung von Bewusstlosen oder Verletzten. Doch Tests zeigten, dass das Werkzeug in Notsituationen versagt. Das teilte die Pressestelle des Landkreises Cloppenburg jetzt mit.
„Die damalige Produktbeschreibung versprach einen ‚kompakten und zuverlässigen ABS-Sicherheitsgurtschneider‘, der für den ‚schnellen und einfachen Austritt aus einer Notfallsituation‘ entwickelt wurde“, erklärt Melanie Härttrich, Projektkoordinatorin des Schutzengelprojektes für den Landkreis Vechta. „Es war uns hierbei ja auch absolut wichtig, dass das Produkt den hohen Anforderungen in Notsituationen gerecht wird, da wir es von uns im Rahmen unseres Projekts an junge Verkehrsteilnehmende verteilen.“ Doch dies habe sich nun leider nicht bestätigt.
Der Gurtschneider funktioniert nicht immer
Bei Testungen durch Feuerwehren und Ehrenamtliche des Schutzengelprojektes aus dem Oldenburger Münsterland wurde festgestellt, dass der Sicherheitsgurtschneider nicht die versprochene Leistung erbringt. „Es gelang nicht immer, mit dem Gurtschneider einen Sicherheitsgurt zu durchtrennen. Stattdessen hat sich die Klinge verbogen, was das Produkt unbrauchbar macht“, berichtet Ole Wielkiewicz, Projektkoordinator des Schutzengelprojektes für den Landkreis Cloppenburg. Deshalb rufen beide Landkreise den Sicherheitsgurtschneider zurück oder bitten darum, ihn direkt zu entsorgen. In Notsituationen könnte die zur Rettung benötigte Zeit verstreichen, während erfolglos versucht wird, einen Gurt aufzuschneiden, statt zu öffnen.
Die Firma, die das Produkt vertrieben hat, hat den entsprechenden Gurtschneider aufgrund der Beschwerde des Schutzengelprojekts inzwischen komplett aus dem Sortiment genommen.
Das Schutzengelsprojekt im Oldenburger Münsterland bittet um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten. In Zukunft werden Werbeartikel noch strenger auf ihre Qualität hin kontrolliert, heißt es in der Mitteilung. Weitere Informationen zum Schutzengelprojekt stehen unter www.schutzengelprojekt.de zur Verfügung.