Gedenken zum Volkstrauertag Kränze niedergelegt am Denkmal in Idafehn
Vielerorts werden zum Gedenken an die Opfer von Terror, Krieg und Gewalt an diesem Sonntag Kränze niedergelegt. So war es auch in Idafehn. Dort trug der Schützenverein „Eiche“ die Kränze zum Denkmal.
Idafehn - Anlässlich des Volkstrauertags sind am Sonntag, 17. November 2024, vielerorts Kränze niedergelegt worden zum Gedenken an die Opfer beider Weltkriege und der Opfer von Krieg und Gewalt weltweit.
Der Gottesdienst an diesem vorletzten Sonntag des Kirchenjahres, den Pastor Florian Bortfeldt zuvor in der benachbarten Kirche gehalten hatte, stand ebenfalls im Zeichen des Volkstrauertags. Er wurde mitgestaltet vom Gospelchor „Piano and Voices“ unter Leitung von Almut Bortfeldt. Klavier spielte Evgenia Aniskin aus Leer.
Geschichte vom Brudermord
Zum Thema der Predigt hatte Bortfeldt die Bibelgeschichte vom Brudermord des Kain an Abel gewählt. Er erinnerte an den 11. November 1918, als der Erste Weltkrieg endete, durch den der Volkstrauertag begründet wurde. Dieser Krieg sei angesichts der engen Verbindungen im damaligen Europa als Bruderkrieg zu bezeichnen. Beim Blick auf die gegenwärtige Lage in der Welt mahnte Bortfeldt: „Es sieht nicht gut aus.“ Die Wiederwahl Trumps zum amerikanischen Präsidenten nannte der Pastor eine Katastrophe, die Klimakrise wachse, die Arbeitslosigkeit steige, und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sei ebenfalls ein Bruderkrieg.
Bortfeld erzählte der Gemeinde eine Anekdote aus Idafehn, um zu verdeutlichen, wie aus kleinen Anfängen große Konflikte werden. Trotz der bedenklichen Weltlage rief er dazu auf, nicht zu verzagen. Gott habe selbst Kain, dem Brudermörder, eine zweite Chance gegeben.
Gedenken an Kriegsopfer der Gegenwart
Nach dem Gottesdienst ließ Gerd Wilts die Abordnung der „Eiche“-Schützen vor der Kirche antreten. Sie marschierten zum Denkmal. Neben dem zentralen Stein mit der Inschrift „Ihr Opfer unsere Verpflichtung“ besteht dieses aus weiteren Steinen, in die die Namen der Kriegsopfer Idafehns eingemeißelt sind.
An der Gedenkstätte erwartete die Schützen bereits der Posaunenchor. Sowohl Pastor Bortfeldt, wie auch der Ehrenvorsitzende des Schützenvereins, Werner Thomßen, verwiesen in ihren Ansprachen ausdrücklich darauf, dass mit der Kranzniederlegung nicht allein der Weltkriegsopfer gedacht werde, sondern auch der Menschen, die in der Gegenwart Opfer und Betroffene von Krieg und Gewaltherrschaft sind.
Lied vom guten Kameraden
„In vielen Teilen der Welt spüren wir die Schatten des Krieges“, sagte Thomßen. „Wir sollten gemeinsam für eine Welt kämpfen, in der jeder Mensch in Frieden leben kann.“ Jeder könne dazu einen Beitrag leisten. Nach dem Vaterunser blies der Posaunenchor das Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“, dazu wurde die Fahne des Schützenvereins gesenkt.