Weihnachtsaktion 2024 Spenden sammeln für die Alltagshelden

| | 20.11.2024 07:02 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
Gesine Kiesow (von links), Sabrina Krause-Barmann, Ulrike Binoit, Monika Albachten, Lisa Mentz, Karsten Schweppe und Alexander Fitze helfen bei Alltagshelden Ostfriesland e. V. In dem Verein arbeiten etwa 30 Menschen ehrenamtlich oder hauptberuflich. Foto: Ortgies
Gesine Kiesow (von links), Sabrina Krause-Barmann, Ulrike Binoit, Monika Albachten, Lisa Mentz, Karsten Schweppe und Alexander Fitze helfen bei Alltagshelden Ostfriesland e. V. In dem Verein arbeiten etwa 30 Menschen ehrenamtlich oder hauptberuflich. Foto: Ortgies
Artikel teilen:

Der Verein Alltagshelden Ostfriesland unterstützt Menschen in Notlagen. In diesem Jahr sammelt der GA in der Adventszeit für die Organisation in Wiesmoor.

Ostfriesland - „Den Menschen geht es nicht gut, wenn sie zu uns kommen. Nachdem sie hier waren, soll es ihnen besser gehen.“ So beschreibt Esther Janßen die Arbeit der Alltagshelden Ostfriesland, bei denen sie ehrenamtlich hilft. Der Verein, früher Heart of Mercy, unterstützt Bedürftige mit Sachspenden – von Kinderwagen über Kleidung bis hin zu Geschirr. In Not geratene Menschen können sich an die Alltagshelden wenden und werden mit dem Benötigten unterstützt.

GA-Weihnachtsaktion 2024

Spendenkonto: Ein Herz für Ostfriesland gGmbH

IBAN: DE89 2802 0050 7016 6111 01

Oldenburgische Landesbank AG

Stichwort: GA Weihnachtsaktion 2024

Die Spendernamen werden veröffentlicht. Wer dies nicht möchte, vermerke das bitte.

Die Verwaltungskosten werden von der Zeitungsgruppe Ostfriesland getragen.

Bei Beträgen ab 199 Euro kann per E-Mail an info@einherzfuerostfriesland.de eine Spendenquittung beantragt werden.

„Ein Herz für Ostfriesland“ (EHFO), das gemeinnützige Hilfswerk der Zeitungsgruppe Ostfriesland, sammelt zusammen mit der OZ, den ON und dem GA in diesem Jahr zur Weihnachtszeit Spenden für den Verein. Das gespendete Geld wird direkt und ohne Abzüge an die Alltagshelden übergeben. „Das Ziel des Vereins ist, die Armut in Ostfriesland zu lindern“, sagt Uwe Boden, Geschäftsführer von EHFO. Das entspricht genau dem, wofür sich „Ein Herz für Ostfriesland“ einsetze, so Boden. „Wir möchten die Menschen unterstützen, die sich hier bei uns für andere engagieren“, sagt er. Man unterstütze bei den Alltagshelden Geflüchtete, alleinerziehende Eltern, erkrankte Personen und Menschen in Altersarmut oder anderen Notlagen – und das inzwischen in der gesamten Region. Dabei ist der Verein selbst rein spendenfinanziert. Sachspenden seien wichtig und immer willkommen. „Auf finanzielle Spenden sind wir besonders angewiesen“, sagt der Vorstand Weert-Peters Prikker. Autoversicherung, Strom und Steuerberater – „das und noch mehr müssen wir monatlich bezahlen“. Und inzwischen auch Miete für das Lager.

Von Holtrop nach Wiesmoor

Die Geschichte der Alltagshelden fängt vor etwa zehn Jahren in Holtrop an, als Jana Schwolow die Verschenke-Aktion Ostfriesland gründete. Bald benannte man sich in Heart of Mercy um und fand in Großefehn ein Zuhause. Als jemand sich bedankt hat, sprach er davon, „dass wir echte Alltagshelden sind. Das haben wir auf unsere T-Shirts drucken lassen“, erinnert sich Lisa Mentz. Sie ist im Leitungsteam und für die Verwaltung zuständig. Weil der englische Name Heart of Mercy vielen Menschen nichts gesagt habe, „haben wir entschieden, uns umzubenennen“, so Mentz. Mit dem Zusatz Ostfriesland – um sich auf die Region zu beziehen. Anfang 2024 änderte sich nicht nur der Name in Alltagshelden Ostfriesland. Der Verein zog auch von Großefehn nach Wiesmoor um. Das bedeutete nicht nur packen, sondern auch aussortieren. Denn in der Hauptstraße 216 in Wiesmoor stehen nur 400 Quadratmeter zur Aufbewahrung der Spenden zur Verfügung – im Gegensatz zu den 1000 Quadratmetern in Großefehn, wie der Vorstand Prikker sagt.

Besonders viele Sachspenden verteilt der Verein an Kinder. Foto: Ortgies
Besonders viele Sachspenden verteilt der Verein an Kinder. Foto: Ortgies

„Es ist hier sehr viel enger, aber wir haben alles auf einer Fläche. Das hat seine Vor- und Nachteile“, so Prikker. Vorher waren die verschiedenen Abteilungen auf mehrere Räume verteilt, da haben sich die Alltagshelden auch mal nur in der gemeinsamen Frühstückspause gesehen. „Hier können wir viel einfacher kommunizieren“, meint Mentz. So wie die Regale angeordnet sind, schaffen sie selbst Räume für die Abteilungen. Da gibt es Haushaltswaren, Bettenbezüge und Handtücher, Frauen- und Männerkleidung. Den meisten Platz aber nehmen die Spenden für Kinder ein – von Spielen und Büchern bis hin zu Kleidung und Schulranzen. Denn: „Auf fast jeder Bedarfsliste steht mindestens ein Kind“, sagt Mentz.

Ein zweites Zuhause gefunden

Auf den sogenannten Bedarfslisten wird aufgeschrieben, wer was benötigt. Dort steht zum Beispiel: Einmal Winterkleidung für ein fünfjähriges Mädchen, Größe 110, Schuhgröße 29. Mentz rät: „Am besten verrät man uns die Lieblingsfarbe oder ein Interesse, damit wir das beim Packen berücksichtigen können.“ Sie selbst hat bei den Alltagshelden zunächst die Spendenkisten gepackt. Nachdem sie aus Nordrhein-Westfalen nach Ostfriesland gezogen war, hatte sie lange nach einer Arbeit gesucht. Das war schwierig, weil sie keinen Kitaplatz für ihren Sohn hatte. Aber ohne Kitaplatz fand sie keine Arbeitsstelle, so Mentz. Über das Jobcenter hat sie bei den Alltagshelden angefangen. „Hier habe ich noch ein zweites Zuhause gefunden, wir sind wie eine Familie und passen aufeinander auf.“

Markus Parczyk und sein Sohn Marlon liefern mit dem vereinseigenen Bulli Spenden aus. Foto: Ortgies
Markus Parczyk und sein Sohn Marlon liefern mit dem vereinseigenen Bulli Spenden aus. Foto: Ortgies

Zur Familie gehört auch Angelika Poppendieck. Sie ist seit fünf Jahren ehrenamtlich bei den Alltagshelden: „Es macht Spaß, hier zu arbeiten. Und es ist eine Win-win-Situation für alle. Ich sitze nicht zu Hause rum und kann hier wirklich helfen.“ Inzwischen engagieren sich etwa 30 Ehrenamtliche und Hauptangestellte bei dem Verein. Sie sortieren beispielsweise Spenden, fahren diese aus, sammeln sie ein, nehmen an, packen ein und erledigen den Papierkram.

„Zu uns kommen viele Alleinerziehende, die jeden Cent dreimal umdrehen“, so Esther Janßen „und auch Aufstockerfamilien“. Also Familien, die Bürgergeld oder Mindestlohn bekommen und auf weitere Hilfen angewiesen sind. Seit der Corona-Pandemie steige die Zahl der Anfragen stetig. „Am Ende des Monats ist der Kühlschrank vielleicht nicht leer“, so Mentz, aber das Geld für neue Kleidung oder einen Schulranzen fehlt. Auch in Ausnahmesituationen, wie zum Beispiel nach dem Brand im ehemaligen Fehnhotel oder wenn jemand nach Obdachlosigkeit eine Wohnung bezieht, kümmert sich der Verein um die Ausstattung. „Wir möchten einfach helfen, das ist für uns eine Herzensangelegenheit“, sagt Lisa Mentz. EHFO will dieses Engagement der Alltagshelden in diesem Jahr mit der Weihnachtsaktion unterstützen.

Ähnliche Artikel