Silvester Viele Niederländer – Massenandrang bei Feuerwerksverkauf im Rheiderland
Schon vor Sonnenaufgang herrschte am Samstag in Bunde Ausnahmezustand: Menschenmassen warteten vor den Geschäften, um die besten Feuerwerkskörper für Silvester zu ergattern. Wir waren dabei.
Bunde - Während viele noch schliefen, herrschte in Bunde im Rheiderland bereits Hochbetrieb: Tausende Menschen tummelten sich dort am Samstag, 28. Dezember 2024, schon am frühen Morgen, um die begehrtesten Feuerwerksartikel für den Jahreswechsel zu ergattern. Vor allem der Feuerwerksladen im Gewerbegebiet wurde schon vor Sonnenaufgang zum Magneten, als sich um 5 Uhr morgens die Türen öffneten. Die ersten Kunden standen selbst um diese Uhrzeit schon Schlange.
Bei den Discountern wie Lidl und Aldi bot sich ein ähnliches Bild. Vor allem viele Niederländer nutzten die Gelegenheit, um sich mit Raketen, Böllern und bunten Feuerwerkskörpern für Silvester einzudecken. Der große Andrang führte zu dichtem Verkehr, während Sicherheitskräfte auf den Parkplätzen für Ordnung sorgten. Auch Schaulustige wie Vanessa Bosma aus Stapelmoor mischten sich unter die Besucher. Sie war nicht gekommen, um Feuerwerkskörper zu kaufen, sondern um das Spektakel zu beobachten: „Es ist besser als sonst. Definitiv. Lidl hat sogar Security da stehen“, sagte sie.
Feuerwerk zu Silvester: Für hunderte Euro eingekauft
Berry Gijze und Peter van Altena aus den Niederlanden waren um 7.30 Uhr da und gehörten zu den besonders eifrigen Käufern. „Für uns ist das Tradition“, sagte Berry Bijze. Es sei zwar eine halbe Stunde Fahrt, aber die nehme man für die Feuerwerksartikel gerne in Kauf: „In Deutschland ist es gut“. Ganze 480 Euro haben Berry Bijze und Peter van Altena in ihren prall gefüllten Einkaufswagen investiert.
Auch Wietze und Bauke, ebenfalls aus den Niederlanden, ließen sich den Feuerwerksverkauf nicht entgehen. Für knapp 300 Euro deckten sie sich und ihre Freunde mit Feuerwerkskörpern ein, um gemeinsam Silvester zu feiern.
Mehr Böller erwartet – aber nicht neben Kliniken, Kirchen und Fachwerk
Händler in Deutschland verkaufen also nun Raketen und Böller für den Jahreswechsel. Pyrotechnik für die Neujahrsnacht darf an den letzten drei Werktagen des Jahres über den Ladentisch gehen. Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) rechnet nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gegenüber dem Vorjahr mit 15 Prozent mehr Ware in den Läden. 2023 verzeichnete die Branche nach eigenen Angaben einen Umsatz von 180 Millionen Euro. Die Böller-Branche verzeichnete zuletzt einen Trend weg von bloßen Knallkörpern hin zu Verbundfeuerwerken und Feuerwerksbatterien – diese Produkte machen demnach inzwischen 50 Prozent des Umsatzes aus.
Raketen- und Böllerfans müssen auch dieses Jahr Silvester in vielen Städten Deutschlands genau darauf achten, wo sie Feuerwerk zünden dürfen – und wo das verboten ist. Bundesweit untersagt ist Pyrotechnik ohnehin in der Nähe von Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen, Kirchen oder brandempfindlichen Gebäuden wie Fachwerkhäusern. Daneben haben die Städte und Gemeinden die Möglichkeit, weitere Gebiete für die Böllerei zu sperren.
Mit Material von dpa.