Jahreswechsel woanders So feiern Ostfriesen in aller Welt Silvester
Viele Ostfriesen haben ihren Lebensmittelpunkt nicht mehr in der Heimat, sondern leben weit weg – auch auf anderen Kontinenten. Wir haben ein paar gefragt, wie sie den Jahreswechsel verbringen.
Ostfriesland - Ostfriesen leben nicht nur in ihrer Heimatregion. Viele Menschen sind ausgewandert. Manche leben in den USA, Australien, in Portugal oder auch in Bhutan im Himalaya. Wir haben Familien gefragt, wie dort der Jahreswechsel gefeiert wird und wie sie ihn ganz persönlich verbringen.
Australien
Eine Zusendung hat die Redaktion direkt an Silvester bekommen. Marthe Rosenboom (19) feierte schon Stunden bevor die Uhr in Ostfriesland zwölf schlug. Die Leeranerin konnte diesen Jahreswechsel im australischen Sydney vor der Kulisse der Harbour Bridge und des Opernhauses erleben.
„Das Feuerwerk war unglaublich – jedoch nicht mit dem schönen Feuerwerk des Leeraner Gallimarkts vergleichbar“, findet sie.
Bhutan
Seit dem Spätsommer leben Mechthild und Jonas Molkenthin zusammen mit ihren drei Kindern im Himalaya. Seitdem ist das Königreich Bhutan die neue Heimat der Leeraner Familie. Jonas Molkenthin hat dort – auf rund 2600 Metern Höhe – angefangen, an einem Projekt mitzuarbeiten, durch das eine Gemüseproduktion nach westlichen Standards in dem Land aufgebaut werden soll. „Wir haben die Zeit genutzt, unser Haus auf den Winter vorzubereiten (Isolierung, Holzofen, Feuerholz etc.)“, schreibt er dieser Zeitung. Außerdem habe man sich mit den Nachbarn angefreundet und das recht große Grundstück für das Gewächshaus vorbereitet. Dieses ist Mitte Dezember per Schiffscontainer in Bhutan angekommen und soll im Februar/März aufgebaut werden.
In Bhutan ist mittlerweile der Winter eingekehrt. Nachts seien immer Minusgrade (bis minus sechs), aber tagsüber sei die Sonne durch die Höhenlage recht kräftig. Zum Jahreswechsel kommen Freunde der Familie aus Berlin zu Besuch. „Wir hoffen auf Schnee und es wird wie immer Käsesuppe mit Hackfleisch geben – leicht abgewandelt, denn es gibt hier nicht alle Zutaten“, schreibt Jonas Molkethin. „Ob es lokale Feierlichkeiten geben wird, wissen wir noch nicht. Ist halt unser erstes Jahr hier.“ Die Zeitverschiebung von fünf Stunden mache sich bei den Gesprächen mit Freunden und der Familie bemerkbar. „Die Telefonate müssen gut geplant werden – spontan ist das schwierig“, schreibt Molkenthin. „Sicherlich werden wir da auch ein paar Gespräche für Neujahr einplanen.“
Portugal
Jürgen Sattler aus Weener hat den Jahreswechsel viele Jahre auf dem Tierschutzschiff „pacifico“ im Hafen von Weener verbracht. Inzwischen ist das Schiff Geschichte und Jürgen Sattler ist mit dem Wohnmobil in Europa unterwegs. In Portugal besucht er derzeit Ute Offen, die aus Aurich stammt.
Zusammen mit ihrem Partner Carlos und ihren drei Kindern lebt sie seit etwa 20 Jahren in dem Ort Vieira de Leiria, etwa vier Kilometer Praia da Vieira entfernt. „Sie hat mich durch das Tierschutzschiff ,pacifico‘ im Internet kennengelernt. Als die ,pacifico‘ Geschichte war, wurde ich das erste Mal eingeladen“, erzählt Sattler. Das war 2021. Seitdem ist er dort häufiger zu Gast. „Ostfriesen-Tee“ darf bei den Treffen selbstverständlich nicht fehlen.
Silvester wird Jürgen Sattler in Praia da Vieira feiern. Das etwa 20-minütige Feuerwerk findet zwischen einer Festhalle und der Uferpromenade statt. „Es wird nicht möglichst viel, sondern unterhaltsam geballert“, berichtet der Weltenbummler. Im Rest des Ortes sei es ruhig. Es gebe auch keine alkoholisierten Gruppen. „Genau wie das zurückhaltende Weihnachtsfest ist das Feuerwerk eher eine gute Unterhaltung.
Da kann man sich dran gewöhnen“, sagt der Tierschutz-Aktivist. „Den Tieren hier tut das sehr gut. Es gibt viele Hunde und Katzen.“ Vielleicht werde er in der Silvesternacht an den Strand gehen. Der sei allerdings nicht extra beleuchtet, sondern werde nur vom Licht der Uferpromenade beleuchtet. „Für einen Spaziergang am rauschenden Meer ist das aber völlig ausreichend.“
USA