Handball-WM Dänen zerstören Duvnjaks Gold-Traum: Vierter Titel in Folge

Jordan Raza, dpa
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Von Jordan Raza, dpa
| 02.02.2025 19:37 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Mathias Gidsel führt Dänemark zum vierten WM-Titel nacheinander. Foto: Soeren Stache/dpa
Mathias Gidsel führt Dänemark zum vierten WM-Titel nacheinander. Foto: Soeren Stache/dpa
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Welthandballer Mathias Gidsel führt Dänemark zum nächsten Titel. Im WM-Finale ist auch Kroatien ohne Chance. Für eine Legende des Sports endet die Karriere ohne Gold.

Dänemarks Handballer haben ihren märchenhaften WM-Lauf erneut mit Gold gekrönt und ihren Status als beste Mannschaft der Welt eindrucksvoll bestätigt. Die Auswahl um Welthandballer Mathias Gidsel setzte sich in einem emotionalen und von einigen Tumulten geprägten Finale mit 32:26 (16:12) gegen Kroatien durch und feierte den 37. WM-Sieg in Folge. Schon 2019, 2021 und 2023 hatten sich die Unbesiegbaren aus Skandinavien die Krone aufgesetzt. Bester dänischer Werfer war Füchse-Profi Gidsel mit zehn Treffern. 

Zuvor hatte sich Gold-Kandidat Frankreich mit Bronze getröstet und Portugals Erfolgslauf kurz vor der Krönung gestoppt. Die Équipe Tricolore gewann gegen den Deutschland-Bezwinger mit 35:34 (19:17). 

Duvnjak spielt nur noch für Kiel

Mit einem Erfolg vor rund 13.300 Zuschauern verhinderte der dänische Seriensieger ein hollywoodreifes Karriereende für Domagoj Duvnjak in der kroatischen Nationalmannschaft. Der frühere Welthandballer hatte vor dem Turnier angekündigt, seine internationale Laufbahn zu beenden und künftig nur noch in der Bundesliga für den THW Kiel aufzulaufen.

Domagoj Duvnjak kann sich seinen letzten großen Handball-Traum nicht erfüllen. Foto: Soeren Stache/dpa
Domagoj Duvnjak kann sich seinen letzten großen Handball-Traum nicht erfüllen. Foto: Soeren Stache/dpa

Tausende Kroaten waren extra für das Abschiedsspiel ihres Nationalhelds angereist und verwandelten die Arena in einen aufgeheizten Handball-Tempel. WM- und EM-Silber sowie Olympia-Bronze hatte der 36-Jährige schon gewonnen. Der goldene Ausstand blieb ihm verwehrt. Im Finale kam er aufgrund seiner Verletzung aus der Vorrunde daheim in Kroatien nur zu Kurzeinsätzen.

Aggressive Duelle und Rote Karte

Die hitzige Stimmung übertrug sich von den Rängen aufs Parkett. Die kroatischen Spieler gingen extrem aggressiv in die Zweikämpfe und stoppten ihre Gegenspieler mitunter regelwidrig. Mehrmals kam es auf dem Parkett zu Tumulten, bei denen sich die Spieler umherschubsten. Schon nach 20 Minuten sah Kroatiens Marko Mamic die Rote Karte. 

Auf dem Parkett kam es mehrmals zu Rangeleien. Foto: Soeren Stache/dpa
Auf dem Parkett kam es mehrmals zu Rangeleien. Foto: Soeren Stache/dpa

Die Skandinavier waren beeindruckt von der Härte und leisteten sich ungewohnt viele Fehlwürfe. Nur auf Emil Nielsen im Tor konnte sich das Star-Ensemble durchgehend verlassen. Dank seiner Paraden setzte sich der Favorit Ende der ersten Halbzeit auf vier Tore ab. 

Bundesliga-Profi bester Kroate

Wie schon im Halbfinale gegen Portugal zündete Dänemark nach der Pause den Turbo und zog auf sieben Treffer davon. Erfolgsgarant Gidsel war besser im Spiel und tanzte sich mühelos durch die Abwehrreihen. Insgesamt funktionierte das Tempospiel der Kroaten nicht gut. Lediglich Ivan Martinovic von Bundesligist Rhein-Neckar Löwen strahlte phasenweise Torgefahr aus. 

Nach 35 Minuten war das Spiel entschieden. Dem Außenseiter ging die Kraft aus und Dänemark spazierte mühelos zum Titel. Besonders bitter für die Konkurrenz: Kein Gegner bereitete der Übermacht aus Skandinavien bei dieser WM auch nur annähernd Probleme.

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