Fußball-Bundesliga Sesko und Simons zaubern: Leipzig siegt in Unterzahl
![Tom Bachmann, dpa](/build/images/placeholder/autor.be25fcdd.png)
![Xavi Simons jubelt nach seinem Tor zum 2:0. Foto: Jan Woitas/dpa](/media/webartikel-image/6799912/image/fedeeb320910b2e0fbe4-6c84f4f147fe0724.jpg)
Leipzigs ersehnter Sieg. Benjamin Sesko und Xavi Simons führen RB zum ersten Bundesliga-Erfolg seit Wochen. Entscheidend ist ein endlich gelungener taktischer Zug.
Kein Befreiungsschlag, aber ein wichtiger Schritt aus der Krise: Angeführt vom Zauber-Duo Benjamin Sesko und Xavi Simons hat RB Leipzig den FC St. Pauli in Unterzahl 2:0 (2:0) besiegt und den vierten Platz der Fußball-Bundesliga gefestigt. Die Sachsen feierten damit nach vier Spielen und erstmals seit dem Jahres-Auftakt gegen Werder Bremen wieder einen Sieg.
Kein Leipziger Zuckerschlecken
„Das gibt positive Energie für die nächsten Spiele, wenn du Siege einfährst“, sagte Leipzigs Neuzugang Ridle Baku: „Das war jetzt heute kein Zuckerschlecken. Das ist mir auch ehrlich gesagt egal.“ Morgen frage keiner mehr nach, ergänzte Teamkollege Nicolas Seiwald beim Streamingdienst DAZN.
Für St. Pauli war es die erste Niederlage nach drei ungeschlagenen Spielen. „Mich nervt das komplett“, sagte Gäste-Profi Noah Weißhaupt über Auftritt und Ertrag: „Du hast die Torchancen. Ich hätte es verstanden, wenn wir keine hätten.“ Leipzig habe einfach erwachsener gespielt, meinte Mitspieler Elias Saad.
Sesko (16. Minute) brachte Leipzig stattdessen mit seinem neunten Saison-Tor in Führung. Nach Vorlage des slowenischen Nationalspielers erhöhte Xavi Simons (35.) vor 46.021 Zuschauern. In der 69. Minute sah Leipzigs Abwehrchef Willi Orban nach einer Notbremse die Rote Karte.
Leipziger Umbau mit Bankdrücker Openda
Weder die Ergebnisse noch die Spielweise passten zuletzt bei RB. Trainer Marco Rose griff entsprechend durch, wechselte die Startelf im Vergleich zum 0:0 bei Union Berlin auf fünf Positionen. Prominentestes Opfer: Loïs Openda. In der vergangenen Saison war er noch mit 24 Toren der treffsicherste Leipziger, aktuell ist Openda von akuten Ladehemmungen begleitet.
Sesko stürmte allein, Rose setzte in Ridle Baku auf der rechten Außenbahn ein Pendant zu David Raum auf links. Das war an sich nicht neu, aber diesmal gelang es, dem Leipziger Spiel die Linkslastigkeit zu nehmen. Doch zunächst war St. Pauli ganz nah an der Führung. Torwart Peter Gulacsi (3.) konnte einen Freistoß von Eric Smith nur nach vorn abwehren, der Hamburger Kapitän Jackson Irvine traf statt des leeren Tores aber nur einen Leipziger Verteidiger.
![Ein Haken, dann die Führung: Benjamin Sesko (l.) lässt David Nemeth aussteigen. Foto: Jan Woitas/dpa](/media/webartikel-image/6799918/image/cfaa79d18d05e5c0b70e-85ea51cb4b48782a.jpg)
Wie einfach es geht, zeigte Sesko. Simons schickte den Angreifer in den Strafraum, dort ging David Nemeth völlig unnötig neben Sesko runter - und der 21-Jährige schob den Ball unbedrängt in die lange Ecke. Leipzig spielte sich nicht viele Chancen heraus, nutzte diese dann aber konsequent. Sesko kombinierte auf der rechten Seite mit Baku, legte den Ball dann im Hamburger Strafraum in den Rücken der Abwehr. Dort stand Simons ganz allein und traf zum dritten Mal in diesem Jahr.
Latte, Gulacsi und der verwehrte Anschluss
St. Pauli machte es Leipzig bei den Toren zu einfach, verlor aber den Glauben nicht. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hatte Noah Weißhaupt (45.+1) die große Gelegenheit zum Anschluss, als er nach einem Durcheinander nach einem langen Einwurf frei zum Volley kam. Der Ball klatschte gegen die Latte, von da an Gulacsis Rücken - und trudelte ins Aus.
Leipzig erholte sich schnell von dem Schreck, blieb weiter variabel in der Spielanlage. Mal mit langen Bällen auf Sesko, mal kombinierten sich Simons und Antonio Nusa durch das Zentrum. St. Pauli erhielt zwar seine Möglichkeiten, blieb zunächst aber wie beim Abschluss des eingewechselten Saad (61.) zu überhastet.
Saad stand wenige Minuten später erneut im Blickpunkt. Der Stürmer war nach einem RB-Ballverlust in der Mitte durch und allein auf dem Weg zu Gulacsi, doch Kapitän Orban stoppte den 25-Jährigen kurz vor dem Strafraum mit einer Notbremse. Nach dem fälligen Platzverweis reagierte Rose, nahm Sesko, den umsichtigen Kevin Kampl und Nusa runter und brachte unter anderem Openda.
In den Schlussminuten musste sich dennoch RB-Keeper Gulacsi strecken, um bei einem Kopfball von Johannes Eggestein den Anschlusstreffer für die Gäste zu verhindern. Auf der Gegenseite vergaben Openda und Baumgartner wenig später die Gelegenheiten zu einem dritten Treffer für Leipzig.