Fußball-Europapokal Heidenheim verpasst Achtelfinale der Conference League knapp


Die Europapokal-Premierensaison des 1. FC Heidenheim findet in der Zwischenrunde ein bitteres Ende. Trotz einer guten Ausgangslage scheidet der Bundesligist gegen einen dänischen Topclub aus.
Das Europapokal-Abenteuer des 1. FC Heidenheim ist beendet. In der Conference League verlor der in der Bundesliga stark abstiegsbedrohte Club sein spannendes Zwischenrunden-Rückspiel mit 1:3 (1:2, 0:1) nach Verlängerung gegen den FC Kopenhagen und schied damit aus. Das 2:1 aus dem Hinspiel in der dänischen Hauptstadt war am Ende zu wenig für den Achtelfinaleinzug und damit verbundene weitere Europa-Festtage.
Nach einem zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand kämpften sich die Gastgeber dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte und des direkt verwandelten Freistoßes von Leonardo Scienza (74. Minute) in die Verlängerung. Dort sorgte Rodrigo Huescas (114.) für die Entscheidung zugunsten der Gäste vor 12.336 Zuschauern. Zuvor hatten Amin Chiakha (37. Minute) und Kevin Diks (53./Foulelfmeter) zur 2:0-Führung für Kopenhagen getroffen.
„Sehr ärgerlich“, sagte der eingewechselte Jan Schöppner: „Es war natürlich etwas Schönes, mit Heidenheim international zu spielen. Jetzt voller Fokus auf die Liga.“ Trainer Frank Schmidt haderte: „Es ist nicht einfach gerade. Wir sind leidgeprüft und müssen verkraften, dass wir ausgeschieden sind.“
Damit hat weiter kein Vertreter der Fußball-Bundesliga die Runde der besten 16 des erst 2021 eingeführten Wettbewerbs erreicht. Auf Heidenheim hätte wie bereits einmal in der Ligaphase erneut der schillernde FC Chelsea warten können. Nach der knapp verpassten Überraschung kann die Mannschaft von Trainer Schmidt ihre Konzentration ausschließlich auf den Kampf gegen den Abstieg richten. Der Trend ist seit Monaten düster.
Heidenheim anfangs harmlos
„Ich hatte auch das Gefühl unter der Woche, dass die Jungs richtig brennen auf das Spiel“, hatte der verletzte Mittelfeldspieler Niklas Dorsch noch vor Spielbeginn bei RTL gesagt: „So ein Conference-League-Spiel, wo du nichts zu verlieren hast, kommt genau richtig. Das macht die Beine leichter.“
Wie schon die gesamte Saison in den Europapokal-Wochen rüttelte Schmidt seine Startelf wieder durch. So bekam neben anderen Toptalent Paul Wanner eine Chance von Beginn an. Der Senkrechtstarter war es, der neben zwei Möglichkeiten für Stürmer Budu Siwsiwadse für den einzigen Abschluss der Heidenheimer in Hälfte eins sorgte. Doch die Gastgeber blieben zu harmlos.
Kopenhagen bemühte sich, die Partie zu kontrollieren und wurde mit Verlauf der ersten Hälfte zwingender. Zunächst war der wie in Kopenhagen spielende FCH-Ersatztorwart Frank Feller noch zur Stelle, als es gefährlich wurde. Doch das 0:1 deutete sich an. Immer mehr war der Ostalb-Club in der Defensive gefordert.
Frische Kräfte bringen frischen Schwung
Die Gäste aus Kopenhagen waren ohne Anhänger angereist. Nach zuletzt schweren Pyrotechnik-Zwischenfällen wurde der Club mit einem Fan-Ausschluss bestraft. So sorgten nur die Heidenheimer Fans für Stimmung. Die Banner, die sie schon vor dem Anpfiff präsentierten, passten neben dem Europa-Abenteuer auch zur komplexen Aufgabe des Bundesliga-Abstiegskampfs. „Stets das Ziel im Visier“ lautete eine Aufschrift.
Und Schmidts Ziel war klar: mehr Offensivkraft für das Achtelfinale. Als Reaktion auf den Rückstand reagierte der Coach und brachte Marvin Pieringer und Mathias Honsak. Doch das 0:2 per Strafstoß nach Foul von Jonas Föhrenbach und Videobeweis machte das Unterfangen noch schwerer.
Danach drückte der FCH und wurde durch den Freistoßtreffer von Scienza belohnt. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit traf der Brasilianer den Pfosten. In der Verlängerung mieden beide Teams das große Risiko. Doch das glücklichere Ende hatte Kopenhagen, das beim Tor zum 3:1 auch von Heidenheimer Abwehrfehlern profitierte. Ein Treffer von Pieringer zählte danach wegen eines vorherigen Handspiels nicht.