Verdacht auf Anschlagsplanung Anschlag vereitelt? Sprengstoffverdacht und Durchsuchungen

dpa
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Von dpa
| 22.02.2025 09:58 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Sprengstoffverdacht im Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen eines mutmaßlichen Anschlagsplans: Die Polizei findet einen verdächtigen Gegenstand in einer Wohnung in Potsdam. Foto: Michael Bahlo/dpa
Sprengstoffverdacht im Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen eines mutmaßlichen Anschlagsplans: Die Polizei findet einen verdächtigen Gegenstand in einer Wohnung in Potsdam. Foto: Michael Bahlo/dpa
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Nach der Festnahme wegen eines mutmaßlichen Anschlagsplans rückt erneut die Polizei aus. Es gibt Durchsuchungen und einen Sprengstoffverdacht. Zu Hintergründen geben die Ermittler nicht viel preis.

Im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Planung eines islamistisch motivierten Anschlags in Berlin hat die Polizei in einer Potsdamer Wohnung möglicherweise Sprengstoff gefunden. Wegen des Einsatzes mussten Anwohner am Morgen ihre Häuser in der brandenburgischen Landeshauptstadt verlassen. 

Die Polizei spricht bislang von einem „sprengstoffverdächtigen Gegenstand“, der aus der Wohnung abtransportiert wurde. Es kam auch zu weiteren Durchsuchungen und laut Polizei zu fünf Ingewahrsamnahmen. Aber auch einen Tag nach Bekanntwerden eines mutmaßlichen Terrorplans bleiben viele Fragen offen. 

Die israelische Botschaft in Berlin soll nach dpa-Informationen Ziel eines Anschlagsplans gewesen sein. Ein 18 Jahre alter Tschetschene, der in Potsdam wohnt, wurde am BER festgenommen und an der Ausreise gehindert. Nach Informationen der dpa besteht der Verdacht, dass er sich der Terrormiliz Islamischer Staat anschließen wollte. Der 18-Jährige mit russischer Staatsangehörigkeit kam in Untersuchungshaft. 

Ein 18-Jähriger soll einen Anschlag auf die israelische Botschaft geplant haben. Foto: Julius-Christian Schreiner/-/dpa
Ein 18-Jähriger soll einen Anschlag auf die israelische Botschaft geplant haben. Foto: Julius-Christian Schreiner/-/dpa

Verdächtigen Gegenstand gefunden und Gebäude evakuiert

Am Samstagmorgen durchsuchte die Polizei im Zusammenhang damit eine Wohnung in einem Neubauquartier in Potsdam wegen Sprengstoffverdachts. Um was es sich bei dem dort gefundenen Gegenstand handelt, ließ die Sprecherin offen - ebenso die Frage, ob der verdächtige 18-Jährige dort wohnte.

Anwohner müssen wegen eines „sprengstoffverdächtigen Gegenstandes“ ihre Häuser verlassen. Foto: Michael Bahlo/dpa
Anwohner müssen wegen eines „sprengstoffverdächtigen Gegenstandes“ ihre Häuser verlassen. Foto: Michael Bahlo/dpa

Die Polizei evakuierte das Haus und angrenzende Gebäude, es gab Absperrungen. Am späten Vormittag konnten die Anwohner zurück in ihre Wohnungen. Bisher sei es dort immer recht ruhig geblieben, hieß es von Bewohnern. In dem Gebiet leben verhältnismäßig viele russischsprachige Menschen.

Durchsuchungen auch von Fahrzeugen

Es kam zudem zu weiteren Durchsuchungen, auch von Fahrzeugen, wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums in Potsdam sagte. „Im Zuge der Maßnahmen wurden fünf Personen in Gewahrsam genommen.“ Nähere Angaben dazu und wie die Personen mit dem verdächtigen 18-Jährigen möglicherweise in Verbindung standen, machte sie mit Verweis auf die Ermittlungen jedoch nicht. Diese führt die Generalstaatsanwaltschaft, die zunächst nicht erreichbar war. Nach ARD-Informationen soll es sich um fünf Syrer handeln. 

Sorge wegen anhaltender Bedrohung israelischer Einrichtungen

Die anhaltende Terrorgefahr und das Bekanntwerden einer mutmaßlich politisch motivierten Anschlagsplanung lösen Besorgnis aus - auch kurz vor der Bundestagswahl am Sonntag. Bereits in der Vergangenheit gab es immer wieder Anschlagspläne gegen israelische Einrichtungen. „Diese Ereignisse verdeutlichen die anhaltende Bedrohung durch extremistische Gewalt gegen jüdische und israelische Einrichtungen in Deutschland“, sagte der Beauftragte zur Bekämpfung des Antisemitismus in Brandenburg, Andreas Büttner.

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