Mordprozess Drei Verwandte mit Axt erschlagen - 28-Jähriger vor Gericht

Andreas Hummel, dpa
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Von Andreas Hummel, dpa
| 06.03.2025 10:34 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Ein 28-Jähriger soll in Tirpersdorf im Vogtland seine Mutter und seine Großeltern mit einer Axt erschlagen haben. Seit Donnerstag wird der Fall am Landgericht Zwickau verhandelt. Foto: Elisa Schu/dpa
Ein 28-Jähriger soll in Tirpersdorf im Vogtland seine Mutter und seine Großeltern mit einer Axt erschlagen haben. Seit Donnerstag wird der Fall am Landgericht Zwickau verhandelt. Foto: Elisa Schu/dpa
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Eine Bluttat hat vorigen Sommer den Vogtlandort Tirpersdorf erschüttert. Mit einer Axt soll ein 28-Jähriger seine Mutter und Großeltern erschlagen haben. Wie kam es zu dem grausamen Verbrechen?

Der neue Tag ist erst wenige Stunden alt, als sich in einem Wohnhaus im Vogtland dramatische Szenen abspielen. Kurz darauf sind drei Bewohner tot, erschlagen mit einer Axt. Wegen dreifachen Mordes steht nun der Sohn und Enkel der Toten in Zwickau vor Gericht. Was hat ihn dazu getrieben, das Leben seiner Familienangehörigen so brutal auszulöschen?

Dreifachmord im Morgengrauen 

Am 3. Juni um 4.30 Uhr sei der 28-jährige Deutsche im Doppelbett erwacht, das er sich mit seiner Mutter teilte, so die Anklage. Daraufhin habe er eine Axt aus der Garage geholt und sei ins Schlafzimmer zurückgekehrt. Die aus dem Schlaf aufgeschreckte Mutter habe sich in ihrer Verzweiflung laut schreiend in eine Ecke geflüchtet und versucht den Angriff abzuwehren, schilderte Staatsanwältin Barbara Gremm. 

Doch die 59-Jährige war den Angaben zufolge völlig chancenlos. Mit einer Vielzahl von Axthieben auf Kopf, Hals und Oberkörper wurde ihre Halswirbelsäule fast komplett durchtrennt. Danach ging der 28-Jährige laut Anklage ins Schlafzimmer seiner Großeltern und schlug auch ihnen die Axt mehrmals auf den Kopf. Alle drei Opfer seien arg- und wehrlos gewesen, sagte Gremm. Sie hätten nicht mit einem solchen Angriff gerechnet. Um 4.41 Uhr rief der 28-Jährige dann die Polizei und ließ sich widerstandslos festnehmen. 

Polizist: keine Reue, keine Emotionen 

Ein Polizist, der als einer der Ersten am Tatort war, berichtete vor Gericht, wie er die Mutter blutüberströmt fand. Auch die Großmutter sei schon tot gewesen, der Großvater habe noch leicht geatmet. Doch auch er starb kurze Zeit später infolge der schweren Verletzungen. Der 28-Jährige selbst habe keine Emotionen oder Reue gezeigt, sagte der Polizist. Mit drei Generationen unter einem Dach sei es oft zu Streit gekommen, habe er gesagt und dass es seine Mutter und Großeltern verdient hätten zu sterben. 

In der Anklage ist von einer „ausgeprägten Panikattacke“ des Mannes an jenem Morgen die Rede. Er habe sich mit seiner persönlichen, familiären und häuslichen Situation sowie der Pflege seines bettlägerigen Großvaters völlig überfordert gefühlt. Der Angeklagte selbst äußerte sich vor Gericht vorerst nicht. Sein Anwalt kündigte eine Aussage zum übernächsten Prozesstermin an, will dafür aber die Öffentlichkeit ausgeschlossen haben. Darüber muss das Gericht entscheiden. 

Bluttat setzt Dorf unter Schock 

Die Bluttat hatte voriges Jahr in dem gut 1.300-Einwohner-Ort für Schock und große Trauer gesorgt. Von einer Tragödie sprach Bürgermeister Ralph Six. Die Familie sei im Ort anerkannt gewesen, der Großvater viele Jahre lang Vorsitzender des örtlichen Fußballvereins. 

Der Angeklagte sitzt in Untersuchungshaft. Für den Prozess hat das Schwurgericht drei weitere Verhandlungstermine bis Monatsende geplant.

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