Pewsum Mit Umsicht und Sachverstand gewirkt


Ihre Fähigkeit, mit Zahlen umgehen zu können, hat Martina Welling in den Dienst der Kirche gestellt. Mit den Ehrenämtern ist jetzt Schluss. Sie strebt andere Aufgaben an.
Pewsum – Geschick im Umgang mit Zahlen bewies Martina Welling schon als Kind. Diese Fähigkeit hat die Pewsumerin als Bilanzbuchhalterin beruflich, über viele Jahre aber auch ehrenamtlich eingesetzt. Nun hat sie alle ihre kirchlichen Ämter aufgegeben.
Auf der jüngsten Sitzung der lutherischen Kirchenkreissynode Emden-Leer dankte ihr deren Vorsitzender Daniel Aldag für ihr herausragendes Engagement. Martina Welling hat dem Kirchenparlament mehr als 24 Jahre lang angehört. Davon war sie 18 Jahre lang Vorsitzende des Finanzausschusses der Synode.
Oft dicke Bretter gebohrt
Ihren Durchblick bei umfangreichen Zahlenwerken wusste man auch in der Kirchengemeinde Pewsum, deren Vorstand sie 30 Jahre angehörte, zu schätzen. „Ich habe mir Entscheidungen nie leicht gemacht“, sagt die 65-Jährige. „Besonders im Finanzausschuss galt es oft, dicke Bretter zu bohren.“ Ihre Kräfte möchte sie in Zukunft anders einsetzen, beispielsweise im Asylkreis Krummhörn, dessen Mitglied sie ist.
Dass sie sich so intensiv ehrenamtlich engagieren konnte, habe auch damit zu tun gehabt, dass sie aufgrund einer Herzerkrankung Frührentnerin sei, räumt Martina Welling ein.
Beruflich nach Pewsum
Als ältestes von fünf Kindern wurde sie in Hemer (Sauerland) geboren. „Groß geworden bin ich in der EC-Jugend“, erzählt sie über den Jugendverband „Entschieden für Christus“. Durch ihren Mann kam Martina Welling nach Bielefeld und dort in einen Bibelgesprächskreis.
Das Paar bekam einen Sohn und zog aus beruflichen Gründen nach Pewsum. Welling schloss sich dem Woquarder Bibelgesprächskreis an und setzte sich im Pewsumer Kirchenvorstand ein. Sie absolvierte eine Fundraising-Ausbildung, arbeitete für den „Eine-Welt-Kreis“, die „Kirchenbude“ und die Weltgebetstags-Gottesdienste.
Vorsitzenden vertreten
Martina Welling erinnert sich noch gut daran, wie sie als Mitglied im Kirchenkreisvorstand (KKV) als Vertretung für den Vorsitzenden im Finanzausschuss, Horst Maschmeyer, dem Kirchenkreistag den Etat vorstellte. Das war aufregend für sie. „Erstmals hat damit eine Frau die Haushaltsrede gehalten“, weiß sie noch. Aber das habe ihr auch Mut gemacht.
„Die Arbeit im KKV war vielseitig und durchaus herausfordernd“, sagt sie. Der frühere Superintendent des Kirchenkreises Emden, Dr. Friedhelm Voges, bescheinigte ihr „Umsicht, Sachverstand und auch taktisches Geschick“.
Hohe Auszeichnung erhalten
Vor zwei Jahren bekam die Pewsumerin von der damaligen Superintendentin des Kirchenkreises, Christa Olearius, das silberne Facettenkreuz der Landeskirche Hannover – die höchste Auszeichnung für Ehrenamtliche in der evangelischen Kirche in Niedersachsen – verliehen.
Als Olearius nach Berlin wechselte, übernahm Welling als stellvertretende Vorsitzende des Kirchenkreisvorstandes gemeinsam mit den stellvertretenden Superintendenten, Pastor Wolfgang Ritter aus Emden und Pastor Sven Grundmann aus Holtland, viele Aufgaben in der Vertretung der noch vakanten Leitungsstelle. Jetzt ist sie noch im Wahlausschuss, der die Nachfolge regelt.
Freude am Einsatz
Dankbar ist die 65-Jährige für die Unterstützung, die sie erfahren hat. Besonders erwähnt sie dabei Kirchenamtsleiter Carsten Wydora. Es habe ihr Freude gemacht, sich für kirchliche Belange und die Menschen einzusetzen. Darüber hinaus ist sie überzeugt davon, „dass Gott mich an dieser Stelle haben wollte“.