Havarierter Öltanker Bundesfinanzministerium: Tanker „Eventin“ wurde eingezogen


Der vor Rügen havarierte Tanker „Eventin“ soll zur Schattenflotte Russlands gehören und steht bereits auf einer Sanktionsliste. Nun haben die deutschen Behörden eine wichtige Entscheidung getroffen.
Der im Januar in der Ostsee vor Rügen havarierte Öltanker „Eventin“ ist vom deutschen Zoll sichergestellt und eingezogen worden. „Mit der Einziehung werden die Voraussetzungen für eine Verwertung des Schiffes und der Ladung geschaffen“, teilte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums mit. Ein Crewwechsel habe bereits stattgefunden. Ergänzende Auskünfte seien aufgrund weiterhin laufender zollrechtlicher Maßnahmen derzeit noch nicht möglich, hieß es.
Bereits im Februar hatte „Der Spiegel“ berichtet, das Schiff sei inklusive der Ladung beschlagnahmt worden. Das hatte der Ministeriumssprecher damals nicht bestätigen wollen. Die EU-Staaten hatten die „Eventin“ bereits auf die Liste der Sanktionen gegen Russland gesetzt. Der Tanker ist damit eines von mehr als 150 Schiffen der sogenannten Schattenflotte, gegen die Sanktionen gelten.
Die „Eventin“ trieb im Januar stundenlang manövrierunfähig in der Ostsee - sämtliche Systeme waren ausgefallen. Deutsche Einsatzkräfte sicherten den Tanker und schleppten ihn in ein Gebiet vor Rügen unweit der Stadt Sassnitz. Seitdem liegt er dort. Nach früheren Angaben hat das unter Panama-Flagge fahrende Schiff rund 100.000 Tonnen Öl an Bord. Es war von Ust-Luga in Russland nach Port Said in Ägypten unterwegs gewesen.