Bundesliga-Endspurt Dortmund schlampt und siegt doch noch in Hoffenheim


Elfmeter verschossen, späten Ausgleich bekommen - aber Borussia Dortmund setzt seine Erfolgsserie in Hoffenheim fort. Am Ende wird es turbulent.
Borussia Dortmund und Torjäger Serhou Guirassy sind bei ihrer späten Jagd auf einen Champions-League-Platz nicht aufzuhalten. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac gewann am viertletzten Bundesliga-Spieltag mit einem Treffer von Waldemar Anton in der Nachspielzeit und nach VAR-Beweis mit 3:2 (1:0) bei der TSG 1899 Hoffenheim. Damit feierte der BVB den vierten Sieg in den vergangenen fünf Spielen und verbesserte sich auf den sechsten Tabellenplatz.
Mit seinem 17. Saisontor legte Guirassy in der 20. Minute den Grundstein für den nächsten Erfolg, der Torjäger vergab aber vor 30.150 Zuschauern im ausverkauften Sinsheimer Stadion auch einen Strafstoß (34,). Nach dem überraschenden Ausgleich durch Adam Hlozek (61.) sorgte ausgerechnet der zuletzt oft gescholtene Julian Brandt für die 2:1-Führung (74.). Per Kopf gelang Pavel Kaderabek in der Nachspielzeit das 2:2.
Danach wurde es turbulent. Nach einem Zusammenstoß mit Carney Chukwuemeka blieb TSG-Nationaltorwart Oliver Baumann liegen, Anton nutzte das Zuspiel von Guirassy zum 3:2 (90.+5). Nach längerem VAR-Check gab Schiedsrichter Benjamin Brand den Treffer in einer langen und hitzigen Nachspielzeit.
Hoffenheim muss weiter zittern
Für die TSG und Trainer Christian Ilzer könnte es im Abstiegskampf noch eng werden. Der Abstand zum Relegationsplatz mit dem 1. FC Heidenheim ist auf fünf Zähler geschrumpft, nachdem der baden-württembergische Rivale am Abend zuvor in Stuttgart gewonnen hatte.
„Wir haben eh die ganzen Wochen Endspiele, wir müssen die Spiele gewinnen“, hatte sein Dortmunder Kollege Kovac kurz vor dem Anpfiff bei Sky gesagt. Der BVB-Chefcoach musste auf den angeschlagenen Ex-Hoffenheimer und Nationalspieler Maximilian Beier verzichten. Dafür stürmte Jamie Gittens, auch Brandt stand in der Startelf.
Nationalkeeper Baumann rettet mehrmals
Mit Rückkehrer Leo Östigard als Abwehrchef und einer Fünferkette erhofften sich die Gastgeber mehr Stabilität in der Defensive, wurden aber von Beginn an eingeschnürt. Brandt hatte nach knapp zehn Minuten freie Bahn im Strafraum. Seinen unplatzierten Schuss parierte Baumann mühelos.
Die Hoffenheimer rannten der ballsicheren Borussia viel hinterher. Ohne den gelbgesperrten Tom Bischof taten sie sich schwer im Spielaufbau. Nach einem schnellen Gegenangriff über Brandt traf Guirassy aus kurzer Entfernung zum 1:0.
Zum ausgiebigen Torjubel konnte der 29-Jährige erst einige Minuten später ansetzen, als der VAR-Beweis zeigte, dass Brandt nicht im Abseits gestanden hatte. Es war sein 30. Tor im 42. Pflichtspiel in dieser Saison und sein zehntes in der Bundesliga-Rückrunde.
Gittens lässt das 2:0 liegen
Nach einem von ihm selbst gegen Östigard herausgeholten Elfmeter hätte Guirassy auf 2:0 erhöhen können. Der Torjäger schoss aber vom Punkt zu ungenau und schwach, sodass Baumann zum dritten Mal in dieser Spielzeit einen Strafstoß hielt (34.).
Am 85. Geburtstag von Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp, der nicht im Stadion war, blieben die Kraichgauer nach der Pause zunächst unterlegen. Gittens rannte alleine auf Baumann zu, der TSG-Kapitän ließ sich den Ball aber nicht durch die Beine schießen.
Die Nachlässigkeiten beim Abschluss rächten sich für Dortmund: Der Ex-Leverkusener Hlozek nutzte einen Pass von Anton Stach und traf zum unerwarteten Ausgleich. Eine herrliche Direktabnahme von Brandt aus spitzem Winkel führte dann zum 2:1 für die Borussia. Der sträflich freie Kaderabek köpfte aber zum erneuten Ausgleich ein, ehe der BVB noch das glückliche Ende für sich hatte.