Emsland
FSME: Kreis Emsland als Risikogebiet ausgewiesen

Als ersten Landkreis in Niedersachsen hat das Robert Koch-Institut das Emsland als FSME-Risikogebiet ausgewiesen. Seit 2016 sind acht FSME-Fälle registriert worden, bei denen die Infektion im Landkreis erfolgt ist.
Die Erkrankung
Das FSME-Virus kann über Zecken und Flöhe übertragen werden. Die Erkrankung verläuft bei einem großen Teil der Infizierten und insbesondere bei Kindern milde und ähnelt eher einer Sommergrippe. In 20 bis 30 Prozent aller Fälle kommt es nach einem symptomfreien Intervall aber zu starken Krankheitssymptomen verbunden mit hohem Fieber.
„Die FSME ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die auch sehr schwer verlaufen und zu einer Entzündung der Hirnhäute, des Gehirns oder des Rückenmarks führen kann. Auch bleibende Schäden wie Lähmungen können nicht ausgeschlossen werden“, sagte die leitende Amtsärztin des Fachbereiches Gesundheit im LK Emsland, Johanna Sievering, „Es gibt keine spezifischen antiviralen Medikamente, mit denen sich eine FSME-Erkrankung behandeln lässt. Auch aus diesem Grund kommt der Impfung eine besondere Bedeutung zu.“
Das Robert-Koch-Institut hat die Risikogebiete an diesem Donnerstag bekannt gegeben und auch den Grund dafür mitgeteilt, warum das Emsland nun als solches gilt: Seit 2016 seien dort acht FSME-Fälle registriert worden, bei denen die Infektion im Landkreis erfolgt sei.
Nur vereinzelt Fälle in Niedersachsen
Zwar liegen die Risikogebiete überwiegend im südlichen Teil Deutschlands, etwa in Baden-Württemberg, Bayern sowie im südlichen Hessen und Thüringen. „Die Ergebnisse unserer Untersuchungen zeigen, dass das FSME-Virus vereinzelt auch in Niedersachsen vorkommt. Eine mögliche Infektion mit dem FSME-Virus in Niedersachsen auch außerhalb des Landkreises Emsland ist demnach nicht völlig auszuschließen, aber in den meisten Gebieten immer noch sehr unwahrscheinlich“, sagte Dr. Masyar Monazahian, Virologe am Niedersächsischen Landesgesundheitsamt.
Mit der Ausweisung als Risikogebiet sei nun auch eine FSME-Impfempfehlung durch die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) verbunden, heißt es in der Mitteilung weiter.
Die Empfehlung richte sich an alle, die in einem FSME-Risikogebiet mit Zecken in Kontakt kommen könnten und somit dem Risiko von Zeckenstichen ausgesetzt sind.