Aschendorf
Lepra-Krankheit: Die „Strafe Gottes“ ist heilbar
Der Aschendorfer Verein „Leben ohne Lepra“ engagiert sich seit 30 Jahren für Leprakranke in Indien. Mit lediglich 50 Euro kann ein Leprakranker geheilt werden.
Aschendorf - Weiße, fleckige Haut, deformierte Gesichter, Geschwüre, Verstümmelungen – die Folgen der Lepra sind so erschreckend, dass die Menschen sie jahrhundertelang für eine „Strafe Gottes“ hielten. War die Krankheit im Mittelalter auch in Europa noch stark verbreitet, so kommt sie heutzutage vor allem in ärmeren Ländern vor. Eines davon ist Indien, in dem der Aschendorfer Verein „Leben ohne Lepra“ seit 30 Jahren gegen die Infektionskrankheit kämpft.
Klara Schleinhege gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins. Die Papenburgerin war bereits 20 Mal in Indien. „Es ist schlimm, die verstümmelten Menschen dort zu sehen“, sagt sie. Ihr Mann Heinz, ebenfalls von Anfang an mit dabei, sei deshalb nur einmal mit nach Indien gefahren. „Für ihn war es furchtbar, das Elend dort zu sehen“, erklärt die 68-Jährige.
Befall der Augen kann zur Erblidung führen
Die Patienten müssen dabei sechs bis 18 Monate lang Tabletten einnehmen. „Diese erhalten sie von den Ärzten in den von uns aufgebauten Krankenstationen“, erklärt Astrid Muckli. Ihre Mutter Thea ergänzt: „Als wir früher nach Indien geflogen sind, haben wir auch noch kofferweise Medikamente selbst mitgenommen. Doch das hat nachgelassen.“
Mit lediglich 50 Euro könne ein Leprakranker geheilt werden. „Daran sieht man, dass bereits mit einem relativ geringen Geldbetrag geholfen werden kann“, betont Thea Muckli. Aber: Mit ihren Verstümmelungen und Fehlbildungen müssen die Patienten trotz erfolgreicher Lepra-Bekämpfung dennoch leben. „Das lässt sich leider nicht mehr rückgängig machen“, sagt Thea Muckli.